Erster unterirdischer Stadtwanderweg führt durch Wiental-Kanal

Erster unterirdischer Stadtwanderweg führt durch Wiental-Kanal
Von 4. bis 6. April kann der Wiental-Kanal beim ersten unterirdischen Stadtwanderweg entdeckt werden.

Für drei Tage wird Wien "unterwandert": Von 4. bis 6. April feiert die Stadt die "Tage der offenen Kanalröhre" und lädt zu einem temporären Wanderweg im Untergrund.

Der unterirdische Stadtwanderweg „minus eins“ ermöglicht erstmals für drei Tage, den Wiental-Kanal, den größten Abwasserkanal Österreichs, zu begehen. 

Die 1,2 Kilometer lange und 35 Meter tiefe Strecke beginnt im 1. Bezirk am Karlsplatz beim Girardipark und endet im Ernst-Arnold-Park im 5. Bezirk. Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung notwendig, die Tour kann nur bei trockenem Wetter stattfinden.

Eine "einmalige Gelegenheit"

Möglich ist die Besichtigung aufgrund der einmal im Jahr stattfindenden Reinigung und Inspektion des Wiental-Kanals. "Am Ende dieser Arbeiten, kurz bevor wir ihn wieder in Betrieb nehmen, bietet sich diese einmalige Gelegenheit“ erklärt Wien Kanal-Direktor Andreas Ilmer.

Erster unterirdischer Stadtwanderweg führt durch Wiental-Kanal

Der Wanderweg führt zunächst 202 Stufen bis in das 7. Untergeschoß unter dem Karlsplatz. Über eine Schleuse und eine Rampe gelangt man in 35 Meter Tiefe in das 7,5 Meter große Kanalrohr unter dem Wienfluss. 

Unter dem Wienfluss geht es zunächst in Richtung Westen, vorbei an der Einmündung des Ottakringerbachs. Sie ist die größte von drei Zuläufen in diesem Abschnitt und liefert bei Starkregen bis zu 30.000 Liter Abwasser pro Sekunde.

Ein Blick zum Tunnelstich 

Weiter geht es bis zum Getreidemarkt, wo der Tunnel parallel zur 23 Meter höher liegenden U4 verschwenkt. Unter dem Naschmarkt geht es weiter bis zum Majolikahaus, dem berühmten Bauwerk Otto Wagners.

Der Weg führt außerdem an dem Punkt vorbei, wo bis 2026 der Anschluss eines neuen Bauabschnittes an den bestehenden Kanal anschließen soll. Der Tunneldurchstich ist in einer eindrucksvollen Animation zu sehen.

„Wir arbeiten am größten Gewässerschutzprojekt der Stadt. Der Vollausbau des Wiental-Kanals mit einer Länge von neun Kilometer schützt zukünftig den Wienfluss vor Verschmutzung bei starkem Regen. Ich lade die Wienerinnen und Wiener an diesen drei Tagen ein, sich ein Bild von diesem Projekt zu machen“, so Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) weiter. 

Aufstieg zurück ans Tageslicht

An diesem Punkt wartet auf die Gäste auch die größte Herausforderung der Strecke, der 25 Meter hohe Schacht unter dem Ernst-Arnold-Park in Margareten. Zunächst führt eine Rampe in das Stiegenhaus, wo ein Stockwerk höher der Wiental-Kanal Infopoint liegt.

Im 4. Untergeschoß erfahren die Besucher Wissenswertes zum Projekt „Vollausbau Wiental-Kanal“, bevor es in den Schlussanstieg geht. 139 Stufen sind nun zu überwinden, um wieder an das Tageslicht in der Hamburgerstraße zu gelangen.

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