100 Jahre Wien Kanal: Wo Wien sich runterlässt

100 Jahre Wien Kanal: Wo Wien sich runterlässt
Seit 100 Jahren ist die Kanalräumung in Wien ein städtischer Betrieb. Das Problem ist heute vor allem der Starkregen

Das Wichtigste zuerst: Nein, es stinkt nicht. Wir befinden uns im ältesten Teil der Wiener Kanalisation, unter dem Karlsplatz, und es riecht nur ein bisschen muffig, wie in einem feuchten Keller.

Dass es nicht so stinkt, wie man das erwarten würde, hat mit dem Entlüftungssystem der Wiener Kanalisation zu tun. Einerseits gibt es alle 80 Meter Kanalgitter; diese dienen nicht nur als Ein- und Ausstieg für die Kanalarbeiter, sondern sorgen auch für Frischluftzufuhr.

Andererseits führen Entlüftungsrohre vom Kanal durch jedes Wiener Haus bis aufs Dach, wo die schlechte Luft mittels Kamineffekt herausgeblasen wird. Viele Rohre auf den Dächern von Wien sind keine Schornsteine, sondern Teil der Kanalisation.

„Wenn wir anfangen, im Dreck zu stierln, und dann Sauerstoff dazukommt, kann es schon auch ganz schön stinken“, sagt Josef Gottschall, der bei Wien Kanal für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. „Das hat dann aber nichts mit dem normalen Kanalgeruch zu tun.“

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