Wien präsentiert WAU-Methode gegen illegalen Welpenhandel
Neun Hundewelpen wurden am Samstag in Wien-Floridsdorf einem illegalen Händler abgenommen. Bei gewerberechtlichen Kontrollen durch das Marktamt wurden die teilweise verwahrlost wirkenden Jungtiere in einem slowakischen Lkw entdeckt.
Einzelfall ist das freilich keiner. Wie berichtet, floriert der illegale Welpenhandel in Zeiten der Pandemie. Die Wiener Tierschutzombudsstelle nimmt das zum Anlass, um eine Richtlinie für die verantwortungsvolle Hundeanschaffung zu bewerben: mit einem Augenzwinkern die WAU-Methode genannt.
Was WAU heißt?
1. Wissen aneignen
2. Angebot im Tierheim checken
3. Unterstützung bei der Suche von Experten einholen
"Wer Hunde im Internet bestellt und aus dem Ausland zu sich nach Hause liefern lässt, nimmt unnötiges, schweres Leid in Kauf", betont Tierschutzombudsfrau Eva Persy. Die Tierschutzombudstelle und das städtische TierQuarTier Wien raten stattdessen zu besagtem tierschutzgerechten 3-Schritte-Plan. Zudem sollten nur Tiere in Betracht gezogen werden, die vor dem Kauf bzw- der Übernahme in der Zuchtstätte bzw. an ihrem Aufenthaltsort besucht und kennen gelernt werden dürfen.
Wissen aneignen (W)
Zu Beginn der Suche nach einem eigenen Vierbeiner sollte immer der Besuch des Wiener Sachkundekurses für künftige Hundehalter stehen, meint Persy. Der vierstündige Kurs, der derzeit als Webinar angeboten wird, setzt bereits vor der Anschaffung des Hundes an.
„Die wichtigen Hinweise zu den einzelnen Bezugsquellen sowie natürlich die grundlegende Frage, welches Tier zu mir passt, werden hier ausführlich erörtert“, so Persy. Da neue Tierhalter den Sachkundenachweis in Wien ohnehin verpflichtend bei der Anmeldung ihres Hundes vorlegen müssen, sei der Besuch des Kurses in jedem Fall sinnvoll. Die Bestätigung ist zwei Jahre lang gültig. Informationen gibt's unter www.hunde-kunde.at.
Angebot im Tierheim checken (A)
Ist die Entscheidung für das neue Familienmitglied nach dem Sachkundekurs weiterhin fix, dann sollte der erste Weg ins lokale Tierheim führen, sagt Persy. Also etwa ins städtische TierQuarTier Wien oder auch ins Tierschutzhaus Vösendorf. Dort gebe es immer wieder auch Welpen und junge Hunde verschiedenster Rassen, die ein neues, passendes Zuhause suchen.
„Nehmen Sie bitte unbedingt direkt Kontakt mit uns auf, damit unser kompetentes Vergabeteam gemeinsam mit Ihnen herausfinden kann, welcher Hund für Sie geeignet ist bzw. wäre“, appelliert Thomas Benda, Betriebsleiter im TierQuarTier Wien.
Sollte der richtige Hund nicht gleich dabei sein, gebe es keinen Grund, ungeduldig zu werden. Täglich kämen weitere Hunde ins Tierheim.
Unterstützung von Experten einholen (U)
Wer sich für eine ganz spezielle Rasse interessiere oder im lokalen Tierheim nicht den passenden Begleiter finde, sollte sich bei Hunde-Experten nach weiteren Möglichkeiten erkundigen, rät Persy.
Die Tierschutzombudsstelle Wien stehe mit Informationen zum Thema zur Verfügung.
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