Wien: ÖVP sagt aus finanziellen Gründen Stadtfest ab
Zunächst ist es verschoben worden, nun folgt die Absage: Das Stadtfest der Wiener ÖVP hätte heuer zum 33. Mal stattfinden sollen - doch aus finanziellen Gründen wird heuer ausgesetzt, gab die stellvertretende Landesgeschäftsführerin und Parteisprecherin Iris Müller-Guttenbrunn am Dienstag bekannt. "Wir haben bis jetzt noch keine Subventionszusage", argumentierte sie.
Ob dieses Umstandes gebe es keine Planungssicherheit: "Und das können wir uns finanziell nicht erlauben." Seit die ÖVP bei der Wien-Wahl im Herbst 2015 ein herbes Minus einstecken musste, steht der Partei durch den Rückgang der Parteienförderung weniger Budget zur Verfügung.
Das Ansuchen um die Stadtfest-Subvention in der Höhe von rund 400.000 Euro habe die ÖVP am 20. April an die Kulturabteilung MA 7 geschickt: "Da bis jetzt jedoch leider noch immer keine Zuweisung in den zuständigen Ausschuss erfolgt ist, sehen wir uns im Sinne von Professionalität und Planungssicherheit gezwungen, das Stadtfest in diesem Jahr auszusetzen."
Relaunch
Eigentlich wollte die ÖVP das Stadtfest heuer auf neue Beine stellen und einem Relaunch unterziehen - dazu wurde es terminlich vom Frühjahr in den Herbst verschoben. Das Motto für das neue Stadtfest-Konzept hätte gleich wie jenes des parteiinternen Reformprozesses gelautet: "Raus auf die Straßen, hin zu den Menschen". Anstelle einer "zentralen, anonymen Großveranstaltung rund um die Hofburg" plante die ÖVP persönlichere Veranstaltungen: "Direkt im Grätzel, vor Ort bei den Bürgerinnen und Bürgern."
Stadt weist Schuld zurück
Die Wiener ÖVP hat das traditionell von ihr veranstaltete Stadtfest heuer abgesagt, da es "bis jetzt noch keine Subventionszusage" seitens der Stadt gebe. Diesen Vorwurf wies die Kulturabteilung (MA 7) nun via Aussendung zurück: "Die Kulturabteilung unterstützt seit Anbeginn das Stadtfest der Wiener ÖVP und hätte das - vorbehaltlich der Zustimmung im Gemeinderat - auch dieses Jahr getan."
Das Ansuchen für eine Subvention des Stadtfests von rund 400.000 Euro wurde im April bei der Kulturabteilung eingereicht, stellte die MA 7 ihre Sicht der Dinge dar. Jedoch hätte die Höhe eine detaillierte Kostenaufstellung "unabdingbar" gemacht. Daher seien bei den Organisatoren Kalkulationen nachgefordert worden.
"Diese wichtigen Unterlagen wurden zwar nachgereicht, aber aufgrund der internen notwendigen Prüfung und Genehmigung war eine zeitgerechte Behandlung im zuständigen Kulturausschuss im Mai nicht mehr möglich", hieß es in der Mitteilung weiters. Die Kulturabteilung wies überdies darauf hin, dass der ÖVP-Antrag bisher noch nicht zurückgezogen worden sei - daher stehe er beim nächstmöglichen Kulturausschuss auf der Tagesordnung.
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