Wien-Margareten: Blutüberströmte Frau stundenlang von Partner misshandelt
Ein besonders schwerer Fall von häuslicher Gewalt hat eine Frau am Freitag in Wien über sich ergehen lassen müssen: Stundenlang wurde die 34-Jährige von ihrem Partner geschlagen und misshandelt.
Sie erlitt sichtbare Verletzungen am Kopf und am Körper und wurde schlussendlich blutüberströmt von Beamten in ihrer eigenen Wohnung vorgefunden. Das Martyrium wurde beendet, weil besorgte Nachbarn die Exekutive alarmiert hatten, teilte die Polizei am Samstag mit.
Lautstarker Streit
Die Beamten des Stadtpolizeikommandos Margareten fuhren wegen eines gemeldeten lautstarken Streits gegen 22.45 Uhr zum Einsatzort. Über Stunden hinweg hörten Nachbarn die rabiate Auseinandersetzung des Paares aus der Wohnung in der Siebenbrunnengasse.
Die Polizisten klopften noch an der Tür, als der 54-Jährige mit Blut beschmiert öffnete und die Beamten in die Wohnung bat. Er erklärte, dass seine Frau im Schlafzimmer und alles in bester Ordnung sei.
In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u. a. Hilfe und Informationen bei:
Frauenhaus-Notruf Wien 05/7722
Frauenhelpline 0800/222555 oder www.frauenhelpline.at
24-Stunden-Frauennotruf der Stadt Wien 01/71719
Notrufnummern 133 (Polizei) oder 112 (Euronotruf)
Gewaltschutzzentrum Wien: https://www.gewaltschutzzentrum.at/wien/
Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700
Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser online unter www.aoef.at
Blut stammte von Frau
Das Blut des leicht alkoholisierten Mannes stammte nicht von eigenen Verletzungen, sondern von seiner Frau, wie die Polizei präzisierte.
Diese befand sich im Schlafzimmer und wies zahlreiche Verletzungen auf. Sie gab an, dass sie ihr Lebenspartner über mehrere Stunden geschlagen habe.
Sie erlitt mehrere Verletzungen im Gesicht sowie an weiteren Stellen am Körper unbestimmten Grades. Die Frau wurde noch an Ort und Stelle notfallmedizinisch versorgt und mit der Berufsrettung Wien in ein Krankenhaus gebracht.
Nicht amtsbekannt
Gegen den Tatverdächtigen wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot sowie ein vorläufiges Waffenverbot ausgesprochen. Der 54-Jährige wurde aufgrund des Verdachts der absichtlich schweren Körperverletzung vorläufig festgenommen und angezeigt. Zuvor war das Paar laut Polizeiangaben nicht amtsbekannt gewesen.
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