Bürgerbeteiligung: "Klimateam" geht in die dritte Runde
Es ist wieder so weit: Die Bewohnerinnen und Bewohner Wiens sind gefragt.
Von 11. September bis 25. Oktober können sie ihre Ideen für drei Bezirke - diesmal Alsergrund, Meidling und Rudolfsheim-Fünfhaus - einbringen. Nach einer zweijährigen Pilotphase startet das Wiener Klimateam somit in die dritte Runde.
"Das Klimateam ist gekommen, um zu bleiben", sagt Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) bei einer Pressekonferenz anlässlich des Klimateam-Startschusses am Mittwoch.
Gemeinsam fürs Grätzl
Mitmachen können alle Personen, die in Wien leben und einen "Vorschlag für eine klimafreundliche Zukunft haben", heißt es vonseiten der Stadt. "Der Prozess soll von unten nach oben gehen, ähnlich wie bei einer Pflanze. Die Wienerinnen und Wiener wissen eben selbst am besten, was sie im Grätzl benötigen", erklärt Czernohorszky.
Und an Ideen scheint es der Wiener Bevölkerung nicht zu mangeln: "In den ersten beiden Jahren haben uns über 2.400 Vorschläge erreicht", sagt Stefan Gara, Neos Wien Klimasprecher.
Von Idee zur Umsetzung
Laut der Stadt Wien sind durch die Initiative 2022 19 und im Folgejahr 34 der von der Bevölkerung eingereichten Ideen in die Umsetzung übergegangen. Projekte, die erfolgreich verwirklicht wurden, sind beispielsweise das monatliche Repair-Café in Margareten, eine "Coole Zone" für Hitzetage in Währing oder ein Naturlehrpfad in Simmering.
Für die dritte Klimateam-Runde stehen insgesamt rund sieben Millionen Euro für die drei Projektbezirke zur Verfügung. Darin sind die gesamte Prozessbegleitung von der Ideeneinbringung bis hin zur Projektumsetzung inkludiert.
Optimierter Prozess
Nach der Pilotphase habe man zudem einige Punkte angepasst: Der Ablauf des Projektzyklus orientiere sich nun stark am Schuljahr, um die Bürgerinnen und Bürger besser über das ganze Jahr einbinden zu können.
Zudem werde in den jeweiligen Projektphasen darauf geachtet, einfache Sprache zu verwenden oder auch mehrsprachige Materialien anzubieten. Auch Statusupdates zu den Projekten können online eingesehen werden, um die Abläufe transparent zu gestalten.
Miteinander im Fokus
"Es freut mich alle Personen im neunten Bezirk einbeziehen zu können. Jeder soll die Stimme dort erheben können, wo man direkt betroffen ist", sagt Alsergrund-Bezirksvorsteherin Saya Ahmad. Von den Projekten würden im Endeffekt alle profitieren.
Ähnlich sieht das Meidlings Bezirksvorsteher Wilfried Zankl: "Klimaschutz ist Teamarbeit." In Meidling würde so die bisherige Bürgerbeteiligung im Bezirk weiterfortgeführt werden.
"Es geht um die Zukunft der Bezirke", ergänzt Dietmar Baurecht, Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus.
Ideensammlung
Dieses Jahr werden Klimaschutz-Ideen für Alsergrund, Meidling und Rudolfsheim-Fünfhaus gesucht. Eingereicht werden kann bis 25. Oktober.
Weiterentwicklung
Im Fürhling 2025 entwickeln Bürgerinnen und Bürger in Projektwerkstätten gemeinsam mit Fachexpertinnen und -experten des konkrete Projektskizzen und prüfen, ob diese umsetzbar sind.
Juryentscheid
Im Mai 2025 entscheidet in jedem Bezirk eine repräsentativ geloste Bürger-Jury, welche Projekte umgesetzt werden. Pro Kopf und Bezirk stehen 20 Euro als Umsetzungsbudget zur Verfügung.
Wer die Zukunft also mitgestalten möchte, kann unter www.mitgestalten.wien.gv.at, via Postkarte oder bei Veranstaltungen in den drei Bezirken als Einzelperson oder Gruppe Vorschläge einreichen.
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