Wien: Wiedersehen von Hündin "Geisha" und Frauchen nach Brandunfall

Wien: Wiedersehen von Hündin "Geisha" und Frauchen nach Brandunfall
Der kleine Dackel "Geisha" und sein Frauchen überlebten vergangenen Sommer einen Wohnungsbrand. Nach fünf Monaten und einem künstlichen Koma gab es ein Wiedersehen.

„Mit dir will ich mein Leben verbringen.“ Das hat Erika S. am Anfang dieser Woche vor dem AKH gesagt, als sie ihren Dackel „Geisha“ endlich wieder in den Armen halten konnte. 

 

Wien: Wiedersehen von Hündin "Geisha" und Frauchen nach Brandunfall

Erika S. mit Dackeldame Geisha und ihren Ärzten im AKH.

Fünf Monate lang waren die beiden getrennt. Zwei Monate davon verbrachte Erika S.  im künstlichen Koma und  etliche Zeit auf der Intensivstation. Dass es der 66-Jährigen heute so gut geht,  hat sie  den Ärzten  (im Bild) zu verdanken. Und es grenzt an ein Wunder.

Denn im Juli 2021 wurde sie nach dem Brand in ihrer Wohnung in der Brigittenau mit lebensbedrohlichen Verletzungen ins Spital gebracht. Ihre Hündin Geisha wurde  von der Feuerwehr beatmet. Die 13-jährige Dackeldame kam ins Tierquartier. Denn es gab damals niemanden, der sich um den Hund kümmern konnte.  

Wien: Wiedersehen von Hündin "Geisha" und Frauchen nach Brandunfall

Die Dackeldame hatte beim Brand im Juli 2021 großes Glück.

Das Schicksal des Hundes bedrückte  nach der medialen Berichterstattung gleich mehrere  Menschen. „Dort, im Tierquartier, muss sie  noch mehr Angst haben“, meldete die Nachbarin Tamara Johnson dem KURIER. Auch eine andere Dame wollte den Hund adoptieren, bis die Besitzerin dies wieder selbst tun konnte.

Zur Adoption konnte Geisha – nach §37 (3) Tierschutzgesetz – frühestens zwei Monate nach Eintreffen im Heim freigegeben werden. Denn nach dieser Frist können behördlich abgenommene Tiere ins Eigentum der Stadt übergehen.  Der Tagsatz für einen Hund  (29,24 Euro) hätte übrigens die Besitzerin zahlen müssen. 

Die 63-jährige Nachbarin  Johnson gab nicht nach.  Ihr Angebot, zu helfen, wurde anfangs ausgeschlagen, da Johnson keine Verwandte sei und keine Vollmacht von der damals nicht ansprechbaren Besitzerin hatte.  

Doch es kam zur glücklichen Wendung: „Die Rechtsabteilung des AKH hat mir geholfen. Mit einem rechtlichen Beschluss habe ich Geisha damals abgeholt“, ließ Johnson den KURIER wissen. Heute telefoniert sie jeden Tag mit der Besitzerin, schickt ihr täglich Fotos. Das erste Mal konnten sich Hund und Besitzerin wieder sehen – und hoffen, dass das Frauchen bald aus dem Spital entlassen wird.

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