Wieder Stau-Chaos auf A23

Wieder Stau-Chaos auf A23
Am zweiten Tag der Baustelle Richtung Norden kam es trotz neuer Schilder wieder zu Staus.

Mit neuen Schildern und Laschen auf den Sperrlinien versucht die Asfinag, die Verkehrsbehinderungen am Knoten Prater auf der Südosttangente zu minimieren. Donnerstag Früh, dem zweiten Tag der Baustelle, kam es Richtung Norden dennoch wieder zu Staus, berichet ORF Wien.

"Es gibt zwar immer noch Rückstaus, aber die Autofahrer haben sich großteils an die neue Situation gewöhnt", bilanzierte Alexander Walcher am Donnerstag gegenüber Radio Wien. Wegen Sanierungsarbeiten auf der Autobahn wurde am Mittwoch die neue Ersatzbrücke beim Knoten Prater in Betrieb genommen. Viele Autofahrer benutzten diese aber nicht, sondern fuhren lediglich auf der einzig freien Spur der Erdberger Brücke weiter.

Zäher Morgenverkehr ist für Autofahrer auf der Südosttangente prinzipiell nichts Neues. Zwölf Kilometer Stau und mehr als eine Stunde Zeitverzögerung sind jedoch nicht alltäglich. Das mussten Fahrzeuglenker Mittwochmorgen auf der A23 Richtung Norden hinnehmen.

Der Grund: Wegen Sanierungsarbeiten auf der Autobahn wurde am Mittwoch die neue Ersatzbrücke beim Knoten Prater in Betrieb genommen. Viele Autofahrer benutzten diese aber nicht, sondern fuhren lediglich auf der einzig freien Spur der Erdberger Brücke weiter. Gegen 6:30 Uhr ereignete sich zudem auf Höhe St. Marx ein Unfall. Zwei Spuren mussten gesperrt werden.

Kein Vertrauen

Alexander Walcher, Geschäftsführer der Asfinag, war am Mittwoch selbst vor Ort: "Die neue Brücke wird nicht angenommen, die Autofahrer haben Hemmungen, rechts wegzufahren." Walcher ortet fehlendes Vertrauen in die Hinweistafeln. "Die Beschilderung ist gut und wurde vereinfacht. Zudem wurden die Tafeln diesmal frühzeitig aufgestellt. Viele Leute vertrauen aber eher ihrem Navi, anstatt auf die Wegweiser zu schauen."

Auch Traffic Manager seien im Einsatz gewesen, um die Autofahrer einzuwinken – ein schwieriges Unterfangen, wie Walcher schildert. "Das war lebensgefährlich, viele Fahrer haben das Auto im letzten Moment auf die linke Spur auf der Erdberger Brücke gerissen. Wir mussten die Traffic Manager zu ihrer eigenen Sicherheit wieder abziehen." Er hofft auf den Gewöhnungseffekt. "Ich bin zuversichtlich, dass sich die Situation in den nächsten Tagen entspannen wird."

FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik sieht in dem Verkehrschaos seine Meinung über die Wiener Verkehrspolitik bestätigt: "Von einer halbwegs funktionierenden Baustellenkoordination ist Wien ebenso meilenweit entfernt wie von einer vernünftigen Kommunikation mit Asfinag und dem roten Verkehrsministerium."

Manfred Juraczka, Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, ergänzt: "Weshalb wurden Ausweichrouten nicht aktiv beworben? Die leidgeprüften Autofahrer, die auf der Südosttangente stauen, sind offenbar wurscht. Diese Wiener Verkehrspolitik ist eine einzige Schande."

Rüdiger Maresch, Verkehrssprecher der Grünen, hat für die Kritik nur eine Erklärung: "Offenbar liegen bereits im Vorwahlkampf die Nerven blank." Wiens Baustellenkoordinator Peter Lenz erklärt zudem, dass die Stadt sehr wohl eng mit der Asfinag zusammenarbeite, etwa um Baustellen auf Ausweichrouten zu vermeiden. So habe man aufgrund der A23-Sanierung Gleisbauarbeiten in der Schlachthausgasse verschoben.

Südstrecke gesperrt

Geduld brauchten am Mittwoch nicht nur die Autofahrer, sondern auch Pendler aus dem Süden, die mit Öffis in die Bundeshauptstadt fahren wollten. Wegen eines Rettungseinsatzes war die Südbahnstrecke ab 7:45 Uhr eine Stunde nicht passierbar. Der Fernverkehr wurde über die Pottendorfer Linie umgeleitet. Im Nahverkehr kam es zu erheblichen Verzögerungen. Viele Pendler wichen auf die Badner Bahn aus, die daraufhin ebenfalls spürbar überlastet war.

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