Wie wäre Wien eigentlich ohne Migration?

Mariahilfer Straße
Jeder vierte Wiener hätte Liebeskummer - und wäre hungriger. Ein Überblick.

Wien wäre ohne Migranten eine "schmutzige Liebeskummer-Hochburg für Ältere". Zu diesem Schluss kommt ein Team des Instituts für Soziologie der Universität Wien, das Fakten zur Zuwanderung in der Bundeshauptstadt analysiert hat. Demnach wären die Auswirkungen gravierend, was auch an der Größe der betreffenden Gruppe liegt.

Wie wäre Wien eigentlich ohne Migration?

Wien wäre hungriger, einsamer, älter, ungebildeter und in weiterer Folge weniger leistungsfähig, so die Conclusio. Gäbe es keine Zuwanderung, würden laut Prognose 508 chinesische Restaurants fehlen. Auch 71 Imbissstände mit Kebap, Pizza oder Asia-Nudeln würde man vergeblich suchen. Wein gäbe es vermutlich schon, möglicherweise würden jedoch die Produktionskosten steigen. Laut der Erhebung arbeiten die ausländischen saisonalen Hilfskräfte bei der Lese ab 2,50 Euro pro Stunde.

Jeder vierte Wiener hätte Liebeskummer

Jeder vierte Wiener hätte ohne Migranten Liebeskummer - weil der Partner gar nicht hier wäre. 143.584 Haushalte würden mindestens einen Mitbewohner verlieren. Die Neo-Wiener senken auch das Durchschnittsalter der Gesamtbevölkerung signifikant, nämlich von 45,5 auf 35,5 Jahre. Düster auch das Szenario in Sachen Dienstleistungen: Reinigungsfirmen hätten fast kein Personal, da 93,6 Prozent der Mitarbeiter Migrationshintergrund haben. In sozialen Berufen würden knapp zwei Drittel der Angestellten fehlen.

30 Prozent weniger Studierende

Möglicherweise wäre es auch um die öffentliche Ordnung schlecht bestellt. Denn 61,2 Prozent der Beschäftigten im Bereich Schutz und Sicherheit sind ebenfalls Migranten. Sogar in der Verwaltung arbeiten laut der Analyse 27,8 Prozent Zuzügler aus anderen Ländern. Wien hätte außerdem rund 30 Prozent weniger Studierende.

Für die Datensammlung wurden Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft oder zumindest mit ausländischem Geburtsort bzw. Menschen mit mindestens einem nicht hier geborenen Elternteil herangezogen. Lediglich bei den Studierenden wurde der Anteil auf Nicht-Staatsbürger beschränkt. Bei den Ehe- und Lebenspartnern wurden Personen, wo nur elterlicher Migrationshintergrund besteht, nicht berücksichtigt.

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