Wie ein Mistplatz zu Döblings erster Sporthalle werden soll

Visualisierung I: Auch auf dem Dach sind Sportfelder geplant.
Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) legt Pläne vor - und sieht jetzt den perfekten Zeitpunkt für die Umsetzung gekommen.

Der 19. Bezirk hat exakt 13 große Sportflächen im Freien sowie 15 Turnsäle und Bewegungsräume in Schulen. Aber eine Sporthalle gibt es dort nicht. Oder besser gesagt: Noch nicht.

Geht es nach Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP), soll auf dem Gelände des vor drei Jahren geschlossenen Mistplatzes zwischen der Leidesdorfgasse, der Krottenbachstraße und der S-Bahn-Trasse eine Sporthalle gebaut werden.

Wie diese aussehen könnte, hat er von einem Wiener Architekturbüro ausarbeiten lassen. Dem KURIER liegen die Pläne vor.

Und die sehen Folgendes vor: In der Halle und auf ihrem Dach sind Sportfelder – unter anderem zum Fußball-, Volleyball- und Basketballspielen – geplant. Darunter: überdachte Parkplätze für mehr als 60 Autos. Sowohl Vereine, als auch Privatpersonen könnten die Felder mieten, so die Idee.

Wie ein Mistplatz zu Döblings erster Sporthalle werden soll

Visualisierung II: Unter der Hall sollen mehr als 60 Autos Platz finden.

„Die Halle hätte einen unglaublichen Mehrwert für den Bezirk und für die Stadt“, sagt Resch im Gespräch mit dem KURIER. Immerhin sei die bestehende städtische Sportinfrastruktur chronisch überlastet.

Flächenwidmung läuft

Dass Resch jetzt mit diesen Plänen vorprescht, hat zwei Gründe. Erstens: den Umstand, dass die zuständige Magistratsabteilung 21 derzeit den Flächenwidmungsplan für den früheren Mistplatz überarbeitet.

Das Grundstück gehört der Stadt und ist aktuell als gemischtes Betriebsbaugebiet gewidmet.

Die SPÖ hat das Areal als möglichen Standort für einen neuen Gemeindebau auserkoren. Daher steht eine Umwidmung in ein Wohngebiet im Raum.

Wie ein Mistplatz zu Döblings erster Sporthalle werden soll

Bezirkschef Daniel Resch und sein Stellvertreter Robert Wutzl (beide ÖVP).

Resch sieht dafür keinen Bedarf. Er strebt eine Widmung als Sportfläche an. „Der Zeitpunkt, das Hallen-Projekt anzugehen, ist aufgrund des laufenden Widmungsverfahrens ideal“, sagt der ÖVP-Politiker.

Ganz neu ist sein Vorhaben übrigens nicht: Im Jahr 2017 (als der Mistplatz unter anderem geschlossen wurden, weil Anrainer über Lärmbelästigung geklagt hatten) schlug die Bezirks-FPÖ dem damaligen Sport-Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) auf dem Areal eine Mehrzweckhalle mit Sportflächen und Coworking-Spaces vor. „Ich baue auf dieser Idee auf“, räumt Resch ein.

5 Millionen Euro Kosten

Und der zweite Grund? Der ist im laufenden Wahlkampf zu finden. In diesem will Resch nämlich insbesondere auch jüngere Wähler ansprechen: „Es braucht diese Halle gerade für Jugendliche.“

Mailath-Pokorny schätzte die Kosten für den Bau einer Mehrzweckhalle übrigens auf fünf Millionen Euro. Diese Summe, so Resch, solle die Stadt nun bereitstellen. Als Betreiber kämen für den Bezirkschef sowohl die Stadt, als auch ein Privater (der die Halle von der Stadt pachtet) infrage. „Ich lade gerne alle zu Gesprächen ein“, sagt Resch.

Erst wird aber noch das Bezirksparlament über das Projekt befinden: In der morgigen Sitzung wird über einen entsprechenden Antrag der ÖVP dazu abgestimmt.

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