Warum fast alle städtischen Hallenbäder in Wien noch geschlossen sind

Das Hütteldorfer Bad hat am 29. Mai aufgesperrt, andere Hallenbäder sind noch zu.
Nur drei von zwölf Schwimmhallen sind derzeit benutzbar. Die Stadt prüft nun eine Öffnung.

Vor genau einer Woche endete für die zehn Freibäder und die sieben Kombibäder der Stadt Wien die Corona-Sperre. Für Letztere allerdings fast ausschließlich im Außenbereich: Während die Becken im Freien (unter Einhaltung von Auflagen) wieder benutzt werden dürfen, ist der Großteil der zugehörigen Schwimmhallen noch gesperrt. Obwohl das Gesetz erlaubt, sie zu öffnen.

Nur im Theresienbad sind sowohl die Außen- als auch die Innenbecken zugänglich. Drinnen schwimmen kann man auch im Hütteldorfer und im Brigittenauer Bad. Die zwei Hallenbäder gingen ebenfalls am 29. Mai in Betrieb.

Die restlichen neun Schwimmhallen der Stadt sind weiterhin gesperrt. Das ist für all jene ein Problem, denen es im Freibad (noch) zu kalt ist. Und für Sportschwimmer, die ausreichend Platz zum Bahnenschwimmen missen. Doch warum wartet die Stadt ab?

Schwierige Auflagen

Das Büro des zuständigen Stadtrats Jürgen Czernohorszky (SPÖ) erklärt das auf KURIER-Anfrage so: Beim Wiederhochfahren der Bäder sei es der Stadt „prioritär“ darum gegangen, der Bevölkerung im nahenden Sommer „Möglichkeiten zur Abkühlung zur Verfügung zu stellen“. Daher habe man die vorhandenen Kapazitäten vor allem in die Öffnung der Außenbereiche gesteckt.

Warum fast alle städtischen Hallenbäder in Wien noch geschlossen sind

Das Amalienbad ist noch zugesperrt.

Und: Die Richtlinien des Bundes machen die Öffnung der Schwimmhallen schwierig. Pro Gast sind 6 Quadratmeter Wasserfläche und 10 Quadratmeter Liegefläche vorgeschrieben. Für Hallenbäder, die nur kleine Liegebereiche haben (wie etwa das Amalienbad), ist das problematisch.

Dort wären nur sehr wenige Gäste erlaubt – was den Betrieb unrentabel macht. Das Hütteldorfer und das Brigittenauer Bad konnten nur deshalb aufsperren, weil es dort große Liegewiesen gibt.

Therme geöffnet

Für andere Hallenbad-Betreiber sind die Richtlinien kein Problem: Die Therme Wien und das Stadthallenbad, die beide von der stadteigenen Wien-Holding betrieben werden, haben am 29. Mai aufgesperrt.

Die Stadt Wien arbeitet nun daran, wie die Richtlinien des Bundes sinnvoll auf die Schwimmhallen umgelegt werden können. Am 16. Juni sperrt jedenfalls das Floridsdorfer Bad (ein Hallenbad) auf. Die Hallen der Kombibäder sollen spätestens im Oktober folgen.

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