Volksanwaltschaft kritisiert Mängel in der Kinderpsychiatrie

Symbolbild
Maßnahmen der Stadt, die Kapazitäten auszuweiten, reichen nicht nicht aus, heißt es in einem Bericht.

Mit einem dramatischen Appell wandten sich zuletzt die Kinder- und Jugendpsychiater des Zentrums Rosenhügel an die Wiener Stadtregierung. Seit Kollegen für das neue Krankenhaus Nord abgezogen wurden, habe sich die Personalnot auf der Abteilung weiter verschärft. Übergriffe auf Mitarbeiter und Polizeieinsätze würden sich häufen (der KURIER berichtete).

Scharfe Kritik an der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung in Wien übt aber auch die Volksanwaltschaft in einem aktuellen Bericht. Demnach würden die jüngsten Bemühungen der Stadt, die Kapazitäten auszubauen, nicht ausreichen.

 

Selbst mit der geplanten Schaffung von weiteren kinder- und jugendpsychiatrischen Betten im Krankenhaus Nord und der beabsichtigten Ausweitung der Kapazitäten im AKH Wien und im Krankenhaus Hietzing / Rosenhügel „werden in Wien im Jahr 2020 insgesamt 95 kinder- und jugendpsychiatrische Betten und 14 tagesklinische Betreuungsplätze zur Verfügung stehen“, heißt es im Bericht. Vorgesehen seien im Strukturplan Gesundheit aber 128 Spitalbetten.

Zu optimistisch

In ihrer Stellungnahme verwies die Stadt noch im August auf die neue Abteilung im KH Nord mit ihren 30 Betten, die „ab Herbst 2019 im vollen Umfang“ zur Verfügung stehen würde. Das war zu optimistisch: Zuletzt musste der Krankenanstaltenverbund einräumen, dass nach wie vor drei bis vier Kinder- und Jugendpsychiater im KH Nord fehlen würden.

„Die Situation ist weiterhin inakzeptabel“, sagt ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec. „Die Stadt muss dafür sorgen, dass die vorgeschriebene Bettenanzahl umgesetzt wird und genug Personal zur Verfügung steht. Defizite wie im Krankenhaus Nord müssen schnellstmöglich gelöst werden.“

 

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