Virales Video von sterbendem Fiaker-Pferd am Michaelerplatz

Virales Video von sterbendem Fiaker-Pferd am Michaelerplatz
Vor rund einem Monat verendete bereits ein Fiakerpferd in Wien, nun fiel ein weiteres um. Auf TikTok verbreitet sich ein Video.

Vergangenen Freitag um 12 Uhr soll es zu dem Unfall in der Wiener Innenstadt gekommen sein. Ein Fiakerpferd der Unternehmerin Ursula Chytracek fällt am Michaelerplatz um. Ein Passant filmt mit und veröffentlicht das Video auf der sozialen Plattform Tiktok. 

"Jedem Pferd kann so etwas passieren", sagt Chytracek, die auch Fiaker-Sprecherin der Wirtschaftskammer Wien ist. "Das Pferd war 14 Jahre alt und hatte einen Kreuzschlag", sagt sie. Man habe versucht das Pferd zu sedieren, mit Hilfe eines Tierarztes, um es dann in das Tierspital zu bringen. "Leider konnte man das Pferd nicht retten", sagt sie. Chytracek arbeitet seit 37 Jahren als Fiaker-Unternehmerin und hat laut eigener Aussage 38 Pferde. Ihr ältestes Pferd sei 34 Jahre alt. 

Einen Kreuzschlag habe das Pferd deswegen erlitten, da es derzeit zu wenig arbeiten würde, sagt sie. "Man hat das früher auch Montagskrankheit genannt, weil die Pferde am Sonntag zu wenig gearbeitet haben", sagt Chytracek. Derzeit fehlen die Touristen und daher haben auch die Fiaker wenig zu tun.

Der Verein gegen Tierfabriken sieht das anders. Laut  Aktivistin Jana Gruber soll die Überforderung des Tieres ein Grund für den Tod gewesen sein. "Die starke Belastung, unter denen die Fiakerpferde in Wien andauernd leiden, ist für jeden Menschen klar ersichtlich", sagt sie.

Die sensiblen Tiere werden den ganzen Tag auf Beton und Asphalt durch die Stadt gehetzt, selbst bei Verkehrschaos und brütender Hitze. Der Verein gegen Tierfabrik fordert eine Klärung des Falls.  Erst im Mai starb ein Pferd an einem Aorta-Riss vor dem Burgtheater. 

Diskussionen um Hitzefahrverbot ab 30 Grad

In Wien gilt für Fiaker ein Hitzefahrverbot ab 35 Grad Celsius. Aus den Reihen der Opposition sowie von Tierschutzorganisationen ist aber in der Vergangenheit wiederholt gefordert worden, dass die Gespanne schon ab 30 Grad pausieren müssen. Der Wunsch wird auch von der Stadt geteilt. Allerdings könne man dies nur mit dem Bund umsetzen, betonte man erst vergangene Woche im Rathaus.

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