Mahnwache am Ring: Rote Grablichter für verendetes Fiakerpferd
Vor dem Burgtheater, dort wo am Freitag ein Fiakerpferd zusammengebrochen war, standen gestern neun Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken (VGT). Sie hielten Schilder mit der Aufschrift „Pferde raus aus der Stadt“ oder „Fiaker: Skandalöse Tierquäler“ in die Höhe, zu ihren Füßen brannten rote Grablichter.
„Wir fordern ein Verbot der Fiaker in Wien. Und wir wollen dem verstorbenen Pferd gedenken“, gab der Organisator Georg Prinz über einen Lautsprecher bekannt.
Das Tier hatte vergangene Woche eine Kutsche gemeinsam mit einem zweiten Pferd am Ring gezogen und war mitten auf der Straße verendet.
Die Feuerwehr musste ausrücken und das Pferd abtransportieren. „Fiaker Paul“, die Besitzer des Pferdes zeigen sich in einem Facebook-Post erschüttert über den Verlust ihres Nelson: „Es ist, als wäre ein Teil von uns gegangen.“
Laut Amtstierarzt, heißt es weiter in der Stellungnahme, ist der Grund des plötzlichen Todes ein Aorta-Riss. Diese Todesursache kann bei Pferden, die sich viel bewegen, durchaus vorkommen, bestätigt auch das Veterinäramt (MA 60).
Der VGT will diese Aussage nicht so stehen lassen. „Selbst wenn es ein Unfall gewesen sein soll, gehört das Pferd nicht in die Stadt. Es ist einfach nicht die richtige Umgebung für solche Tiere“, sagte Aktivistin Pia Balaka, die auch beim Abtransport des Pferdes dabei gewesen war.
Sie war extra zum Lokalaugenschein gekommen , als sie davon gehört hatte. Die Tradition des Kutschenpferdes in Wien sieht sie als überholt an: „Es gibt ja schon elektrische Kutschen. Aus denen könnte man eine neue Tradition machen.“
Verbot gefordert
Die Aktion der Tierschützer soll ein erneuter Anstoß sein, Fiaker-Pferde in der Stadt zu verbieten. Vor allem angesichts der bevorstehenden heißen Saison müsse man noch mehr an die Kutschentiere denken.
Kommentare