Tatsächlich wurde lediglich der Antrag, die Sperrstunde bis vier Uhr auszudehnen nicht genehmigt, wie auch die MA 36 (Veranstaltungen) bestätigt.
Davon betroffen waren laut Weisch bisher nur After-Show-Partys von kleineren Events und keine größeren Konzerte. Livemusik konnte daher bis zur regulären Sperrstunde um zwei Uhr gespielt werden, der Verkauf von Getränken und Speisen war länger möglich.
Was die Beschwerden betrifft, habe Weisch drei negative E-Mails und ein paar positive von Mietern bekommen. Letzte hätten sich jedoch nach den Medienberichten vervielfacht: "Wir haben auf einmal rund 40 E-Mails von Mietern bekommen. Ich war wirklich beeindruckt von den vielen positiven Rückmeldungen", schildert Weisch.
Den dortigen Bauträger (Neues Leben, WBV-GPA und Buwog) beziehungsweise den Hausverwaltungen sind auf KURIER-Anfrage keine Mieterbeschwerden bekannt.
Dass es solche geben soll, habe man laut Buwog aus den Medien erfahren und stehe mit dem Bezirk in Kontakt, um sich an einer Lösung zu beteiligen: "Die Arena hat sich über Jahrzehnte zu einer Institution der heimischen Musik- und Kulturszene etabliert und muss auch aus unserer Sicht jedenfalls erhalten bleiben."
Nur keine Panik
Dass mit dem Einzug von rund 2.000 neuen Anwohnern auch die Beschwerden zunehmen, erscheint bis zu einem gewissen Grad logisch. Leiter der MA 36, Dietmar Klose, bestätigt zwar einen Anstieg, betont aber auch, dass von einer Flut nicht die Rede sein könne.
"Es gab in der Vergangenheit immer wieder Beschwerden und wir gehen jeder davon nach. Man wird es aber nie allen zu 100 Prozent recht machen können", sagt Klose.
Als Grenzwert für Lärm gelten bei Nacht in der Kernzone Wiens 60 Dezibel, die an Hausfassaden ankommen dürfen. Einen Fall von deutlicher Lärmüberschreitung habe man bei Kontrollen jedenfalls nie feststellen können. Und auch in der aktuellen Debatte hält Klose nichts von "Panikmache", verspricht jedoch eine Lösung.
Genau die soll in Form einer neuen Soundanlage her. "Niemand will die Arena umbringen und dass sie übersiedelt, kommt nicht infrage. Das ist undenkbar", betont Bezirkschef Erich Hohenberger (SPÖ). Verhandelt wird daher am Mittwoch auch mit der Stadt über einen Finanzierungsplan, da die Musikanlage bis zu eine Million Euro kosten könnte.
"Investitionen können wir uns nicht leisten, das ist das Grundproblem", sagt Weisch. Als Bildungsverein zur Förderung von Kultur-, Jugend- und Kommunikationszentren erhalte man nur geringe Subventionen von der Stadt.
Von daher sei er froh, dass wieder mehr über die Arena gesprochen wird - auch wenn er sich einen anderen Auslöser gewünscht hätte. "Unsere Soundanlage ist 15 Jahre alt, die streut natürlich. Es gehört was gemacht und da sind wir auf einem guten Weg."
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