Verletzter Kicker: Verdächtiger bestreitet Tritt gegen Kopf

Verletzter Kicker: Verdächtiger bestreitet Tritt gegen Kopf
Bursche bestreitet die Tat – getreten habe er das Opfer aber sehr wohlgetreten.

Der Vorfall hatte für Aufsehen gesorgt. Wie der KURIER berichtete, kam es bei einem Amateurfußballspiel vor rund zwei Wochen in Favoriten zu einer Rauferei unter den Spielern. Plötzlich soll ein  Fan auf den Platz gestürmt sein und einem 28-jährigem Spieler gegen den Kopf getreten haben. Das Opfer musste bewusstlos ins Spital gebracht werden.
Der  mutmaßliche Angreifer ist ebenfalls Kicker und als Nachwuchsspieler bei einem Bundesligaverein sowie der österreichischen Nationalmannschaft aktiv.

Der Vorwurf gegen ihn: Er soll im Unterliga-Spiel zwischen GS United und dem Penzinger SV in Favoriten auf das Spielfeld gelaufen sein und einen 28-jährigen Penzinger mit einer Art Kung-Fu-Sprung am Kopf erwischt haben. Zu sehen der Vorfall auf einem Video, das in sozialen Medien die Runde gemacht hat. Die Szenen sind  aufgrund der Kameraperspektive und der Rudelbildung am Spielfeld allerdings sehr unübersichtlich.

"Riesenfehler"

Der Nachwuchs-Nationalspieler meldete  sich am Donnerstag zu Wort und bestritt gegenüber dem KURIER den Ablauf des Vorfalls. „Ich bin reingesprungen, aber ich habe niemanden am Kopf getroffen. Vielleicht auf der Brust, aber niemals am Kopf“, sagt der Jugendliche.

Getroffen hat er das Opfer jedenfalls bei einer weiteren Attacke. Denn in weiterer Folge bildete sich ein Raufhandel, bei dem er sehr wohl auf den 28-Jährigen eingetreten hat und er räumt ein: „Da habe ich ihn am Gesäß oder am Bein erwischt. Das war auch ein Riesenfehler“, meint er im Nachhinein.

Warum der Fan vom Spielfeldrand überhaupt auf den Platz gelaufen war, erklärt sein Anwalt Paul Kessler so: „Er ist aufs Feld gelaufen, um einem Spieler zu helfen, den er persönlich kennt. Er wollte ihn beschützen, weil er Angst hatte, dass diesem etwas passiert.“

Blackout

Sein Mandant bereut den Vorfall und spricht von einer Kurzschlusshandlung. „Ich hatte ein Blackout. In der Situation wollte ich eigentlich nur helfen. An mich und meine eigene Fußballkarriere habe ich dabei nicht gedacht“, gesteht er. Und sein Anwalt fügt hinzu: „Natürlich hat er mit dieser Aktion seine Karriere aufs Spiel gesetzt. Er weiß, dass es eine vollkommen absurde Aktion war, die auch anders ausgehen hätte können.“

Kommende Woche soll es zur polizeilichen Einvernahme des Nationalspielers kommen. Ursächlich verantwortlich für die Verletzungen des 28-Jährigen soll übrigens nicht der Nationalspieler, sondern ein Gegenspieler (18)  sein.  Das Opfer selbst befindet sich  in häuslicher Pflege. Sein Gesundheitszustand? „Den Umständen entsprechend“.

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