Verkaufsschlager: Wein wird mit Musik veredelt

„Sonor Wines“-Erfinder Markus Bachmann (li.) und Cobenzl-Chef Thomas Podsednik.
Am Stadtweingut Cobenzl spielt man dem Gemischten Satz Schrammelmusik vor, um den Gärprozess zu optimieren.

Im Weinkeller des Stadtweinguts Cobenzl erklingt Wiener Schrammelmusik. Auf die Quelle des akustischen Genusses kommt man allerdings nicht so schnell. Betriebsleiter Thomas Podsednik hat den Lautsprecher nämlich in einem der Stahltanks versenkt. Durch die Beschallung soll der Wein – in diesem Fall der Wiener Gemischte Satz DAC „Wiener Künstler“ – noch besser werden. Am Mittwoch wird das Ergebnis präsentiert.

Die Idee, dem Most während der Vergärung Musik vorzuspielen, stammt von Gastroprofi Markus Bachmann, der sich das Verfahren unter dem Namen „Sonor Wines“ patentieren ließ – und damit international Aufsehen erregte (der KURIER berichtete). Was im ersten Moment esoterisch anmutet und irgendwie an den Energiering ums KH Nord erinnert, sei in Wirklichkeit reine Physik, betonen Bachmann und Podsednik unisono. Den Steuerzahler kostet das Projekt zudem keinen Cent. Ganz im Gegenteil: Alle Weine, der er beschallt, hat Bachmann dem Weingut Cobenzl (das zur MA49, also zum Landwirtschafts- und Forstbetrieb der Stadt, gehört) abgekauft.

Bei "Sonor Wines" gehe es um die Wirkung der Schallwellen auf die Hefestämme – durch die Musik werde also der Gärprozess verbessert. „Wir fügen dem Wein nichts hinzu, sondern schöpfen nur sein Potenzial voll aus“, betont der Winzer. Darum müsse der Wein auch schon vor der Musiktherapie qualitativ überzeugen – „aus einem schlechten Wein wird dadurch kein guter“, stellt Podsednik klar.

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