Vassilakou beharrt auf Radweg-Lückenschluss in Linker Wienzeile
Der geplante Radweg-Lückenschluss beim Wiener Naschmarkt war einer der verkehrspolitischen Aufreger des vergangenen Sommers. Nun hat Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) bekannt gegeben, wie das umstrittene Vorhaben konkret umgesetzt werden soll.
Auf Seite des sechsten Bezirks, also in der Linken Wienzeile, müssen Radfahrer derzeit auf die Fahrbahn ausweichen. Nun soll zwischen Nibelungengasse und Köstlergasse ein Zweirichtungsradweg gebaut werden, hieß es am Freitag in einer Aussendung.
Die beiden Spuren für Autos sollen ebenso wie der Taxistand und die Bushaltestelle beim Theater an der Wien erhalten bleiben. Rund 60 Parkplätze werden dafür wegfallen.
Denn der Gehsteig ist in dem Bereich relativ schmal: Sowohl einen Gehweg, einen Radweg und Parkplätze dort unterzubringen, gilt als kaum machbar - wenn man keine Fahrspur opfern möchte.
Der Wegfall von Parkplätzen hatte zuletzt für massive Kritik gesorgt. Vassilakou verspricht nun "großzügigen Ersatz in den umliegenden drei Parkgaragen" zu schaffen. Dort solle ein neues Angebot speziell für Naschmarktbesucher entwickelt werden.
Alternative Rechte Wienzeile kommt nicht
Vom Tisch ist die Variante, den Lückenschluss gegenüber in der Rechten Wienzeile zu bauen. Denn bei der Einmündung in den Getreidemarkt würde bei diesem Modell ein Fahrstreifen wegfallen, argumentiert das Verkehrsressort.
Der aktuelle Planentwurf soll nun mit Bürgern und anderen Betroffenen – etwa der Wirtschaftskammer – besprochen werden. Ein konkretes Umsetzungsdatum ist noch nicht fixiert.
Nicht auf Unternehmer-Rücken
„Bei der von der Stadt präsentierten Detailplanung zum Radweg beim Naschmarkt fehlen wesentliche Details“, sagt Rainer Trefelik, Obmann des Wiener Handels in der Wirtschaftskammer Wien. „Es gibt zahlreiche offenen Fragen. Was passiert etwa mit den Schanigärten, den Ladezonen, den Parkplätzen?“. Laut Konzept sollen die für die dort ansässigen Unternehmer wichtigen Ladezonen wegfallen, genauso betroffen sind Schanigärten. „Das trifft Anrainer und Unternehmer gleichermaßen. Die vorliegenden Entwürfe sind darum aus Sicht der Wirtschaftskammer Wien abzulehnen. Die Anliegen der Wirtschaft muss man ernst nehmen. Der Radweg darf nicht auf dem Rücken der Unternehmer gebaut werden.“
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