Wien revidiert Impfplan wegen Impfstoffmangels

PRESSEKONFERENZ: "ZUSÄTZLICHE ÄRZTE IM WIENER GESUNDHEITSVERBUND": HACKER
Bis Ende April 70 Prozent der Bevölkerung geimpft zu haben, wird sich laut Stadtrat Hacker nicht mehr ausgehen.

Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) hat am Mittwoch im Rahmen einer Pressekonferenz erneut einen Mangel an verfügbaren Impfstoffen zum Schutz vor SARS-CoV-2 beklagt und das ursprüngliche Impfziel für die Bundeshauptstadt revidiert. Das ursprüngliche Vorhaben, bis Ende Juni 70 Prozent der impfbaren Wiener Bevölkerung geschützt zu haben, sei nicht mehr einzuhalten, sagte Hacker.

Hackers bittere Pille: Weniger Impfungen bis zum Sommer in Wien

"Es schaut im Augenblick so aus, dass wir 60 Prozent der Bevölkerung, die für die Impfung infrage kommt, bis Ende Juni geimpft haben werden. Das ist weniger als erwartet", sagte Hacker. Es habe sich gezeigt, dass die avisierten Liefermengen nicht zur Verfügung stehen. Das neben dem Austria Center zweite angedachte Impfzentrum am Standort Messe wird daher vorerst nicht aufsperren, kündigte Hacker an. Mangels ausreichend verfügbarer Impfdosen wäre das "sinnlos".

Mit Ende März haben sich in Wien 726.706 Personen für eine Covid-19-Impfung vorgemerkt. Bis inklusive Dienstag wurden 245.161 Personen zum ersten Mal, 84.314 Personen bereits zum zweiten Mal geimpft.

Für den April, warten nun einige Erneuerungen. So wird der Fokus auf die ältere Generation im April deutlich verstärkt. In Wien haben derzeit 61 Prozent der Über-90-Jährigen und 62 Prozent der 80- bis 89-Jährigen zumindest eine Teilimpfung bekommen. Bei den 70- bis 79-Jährigen sind es 14 Prozent. 

Das Impftempo steigt im April aufgrund des zugesagten Impfstoffes (sofern es keine Lieferverzögerungen gibt) weiter an. In den Kalenderwochen 14 bis 17 plant Wien 172.600 Erst- sowie 97.100 Zweitstiche. Schwankungen sollen aber möglich sein, da bei rund 100.000 Impfdosen noch die Bestätigung fehlt, dass sie tatsächlich zum vorgesehen Zeitpunkt in Wien ankommen werden.

Johnson&Johnson ab April

Nachdem in Wien bereits in Alten- und Pflegeheimen und auch im Klinikbereich die Vollimmunisierung sowohl bei Bewohnern als auch beim Personal abgeschlossen ist, werden nun ein großer Teil der Über-70-Jährigen eine erste Impfung im April erhalten.

Auch die Vollimmunisierung von Menschen mit Behinderungen wird im April weitgehend abgeschlossen sein, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Erstmals soll im April auch der Impfstoff von Johnson&Johnson zum Einsatz kommen, wenn auch nur vorerst in kleinen Mengen. Dieser Impfstoff soll vor allem von den niedergelassenen Ärzten verimpft werden, die ab dem 12. April starten sollen.

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