United Nations Basar 2023: An nur einem Tag um die ganze Welt

Eine Menschenmenge am UNWG International Bazaar. Darüber hängen die bunten Flaggen der Teilnehmer-Staaten
Essen und Shoppen für den guten Zweck: Der beliebte UN-Basar findet heuer wieder am gewohnten Ort statt.

„Was ich bereits eingesammelt hatte an Sachspenden, habe ich aufgehoben, bis wir endlich wieder den Basar abhalten können“, sagt Gerda Hofer, die beim alljährlichen UNGW Charity Basar für die Spenden verantwortlich ist. Nach zwei Jahren Covid-Pause konnte der Wohltätigkeitsbasar im Vorjahr wieder stattfinden, ausnahmsweise in der Marxhalle. Jetzt ist  er zurück auf seinem Stammplatz, dem Vienna Austria Center

Wen oft das Fernweh packt, der kann dort am 9. Dezember einmal um die ganze Welt zu reisen – und das an einem einzigen Tag und ohne die Stadt zu verlassen. Bei freiem Eintritt wird Besuchern des Basars ein internationales Programm geboten. Von Tanz und Musik bis zu kulinarischen Köstlichkeiten und Produkten aus aller Welt ist alles dabei. Veranstaltet wird der Basar seit 50 Jahren von der United Nations Women’s Guild (UNGW) Vienna. Der Zweck: Spenden für den guten Zweck zu sammeln.  

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Die mehr als 80 vertretenen Nationen bieten ein vielfältiges Angebot aus authentischen Speisen –  es gibt afrikanische, asiatische und arabische Spezialitäten, oder auch Steak-Sandwiches aus Argentinien. Wer Weihnachtsgeschenke  sucht,  findet Waren aus aller Welt vor, etwa japanisches Porzellan oder arabische Tischtücher. 

Bei der Ausrichtung des Basars werden die  UN von freiwilligen Helfern, von Botschaften und internationalen Organisationen unterstützt. Finanzielle Entlohnung gibt es keine: „Die Einnahmen sind ausschließlich für den guten Zweck bestimmt“, erklärt Kavita Verma, diesjährige Vorsitzende des Basars, gegenüber dem KURIER. 

Kinder haben Priorität

Aber was genau ist der gute Zweck? Mit dem Erlös des Basars werden ausschließlich Kinderprojekte unterstützt, nationale und internationale, die maximale Fördersumme beträgt 10.000 Euro. Die UNWG kontrolliert die Verwendung der Fördermittel, denn das Geld soll tatsächlich bei denen ankommen, die es brauchen. Wird die Summe nicht vollständig  aufgebraucht, wandert der Rest wieder in den Spendentopf.  

10.000 Euro sind eine Menge Geld. Um den Betrag können in benachteiligten Regionen ganze Häuser gebaut werden“, sagt Gerda Hofer, die Spendenverantwortliche des Basars. Die von einem Komitee ausgewählten Projekte sind ebenso vielfältig wie der Basar selbst: Die Fördermöglichkeiten erstrecken sich von medizinischem Equipment und Schulausstattungen bis hin zu wichtiger Infrastruktur. In der Vergangenheit wurden etwa Apparate für Blutwäsche für Kinder erstanden oder Bänke für Schulen, die auch als Tische genutzt werden können. 

500 Mitglieder aus mehr als 100 Ländern

Die Wohltätigkeitsorganisation UNWG Vienna wurde 1967 gegründet und zählt etwa 500 Mitglieder aus über 100 Ländern. Die Mitgliedschaft steht allen Mitarbeiterinnen der UN-Organisationen  oder deren ständigen Vertretungen in Wien offen bzw. all jenen Frauen, die mit einem Mitarbeiter  verwandt sind. 

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Nicht nur die Epidemie, auch der Angriff Russlands auf die Ukraine und die Inflation haben zumindest indirekt Auswirkungen auf die UNWG. Wenn die wirtschaftliche Lage schwieriger wird,  sitzen die Spenden weniger locker. „Man muss hartnäckiger sein denn je, aber in Österreich ist ein ‚Nein‘ zum Glück nicht immer gleich ein fixes ‚Nein‘“, sagt Hofer mit einem Schmunzeln. 

Die UNWG dient der Vernetzung der mit der UN-Frauen in Wien durch gemeinsame Aktivitäten in Österreich, aber auch außerhalb. Eines ihrer wichtigsten Ziele ist die Unterstützung von Familien in Not in der ganzen Welt. Zu diesem Zweck veranstaltet die Wiener UNWG regelmäßige Benefiz-Veranstaltungen und Spendenaktionen. Die größte davon ist der jährliche "International Festival Charity Bazaar". 

Seit 24 Jahren sorgt  sie schon dafür, dass zum Beispiel genügend Sachspenden für den Basar eintrudeln: „Leider ist es  momentan so, dass  viele Unternehmen aufgrund der Wirtschaftslage weniger spenden können als in Vorjahren.“ Umso mehr freue man sich, wenn es doch möglich ist, den Wohltätigkeitsbasar zu unterstützen. Und natürlich zu besuchen.

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