Uni Wien nutzt Votivkirche wegen Corona als Aufenthaltsraum

UNIVERSITÄT STUDENTEN DER UNI WIEN VERFOLGEN IN DER VOTIVKIRCHE VORLESUNGEN
Kirche wurde eigens mit Wlan, Strom-Verteilerstation und WC-Anhänger ausgestattet. Testlauf bis Ende Oktober mit Option auf Verlängerung.

Statt Betenden haben sich am Montag Studenten der Universität Wien mit ihren Laptops in den Kirchenbänken der Votivkirche in Wien-Alsergrund breitgemacht: Sie nutzen den Sakralbau als Lern- und Aufenthaltsraum, weil wegen der Mindestabstände in den Hörsälen nicht alle Interessierten die Uni-Vorlesungen vor Ort verfolgen können. Auch als Aufenthaltsraum zwischen Lehrveranstaltungen und für Gruppenarbeiten soll die Kirche genutzt werden.

Wlan in der Kirche

Schon vor dem Betreten macht ein Plakat mit Hinweisen auf die Sicherheits- und Abstandregeln samt Maskenpflicht auf die neue Allianz mit der Uni aufmerksam. Gleich nach dem Kirchenportal ist ein Spender für Handdesinfektionsmittel platziert. "Wirkt" steht darauf in Anspielung auf das Uni-Motto ("Universität Wien wirkt. Seit 1365.").

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Die Mitbenutzung des "Ringstraßendoms", für die die Uni einen kleinen Unkostenbetrag bezahlt, hat noch weitere Zusatzausstattung mit sich gebracht: So gibt es dort nun Wlan und die Kirche wird an die Glasfaserleitung der Hochschule angeschlossen, am Vorplatz wurde ein WC-Anhänger aufgestellt. Außerdem kontrolliert eigenes Sicherheitspersonal, ob Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.

Rund 50 Studenten

Während kurz nach neun gerade einmal drei Studenten ihren Weg in den beheizten "Ringstraßendom" gefunden hatten, waren eine Stunde später bereits rund 50 junge Frauen und Männer in den Kirchenbänken verteilt und blickten dort bei andächtiger Stille auf ihre Laptopbildschirme.

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Für Gläubige ist die Votivkirche ebenso weiterhin normal zugänglich wie für Touristen. Die Messen werden durch die Studenten nicht beeinträchtigt. Solche seien in der Zeit von Montag bis Freitag zwischen neun und 18 Uhr, wenn die Uni die Kirche als Lern- und Aufenthaltsraum mitnutzt, laut einer Sprecherin des Rektorats nämlich ohnehin nicht vorgesehen.

Vorerst läuft die neue Kooperation bis Ende Oktober. Bei erfolgreichem Testlauf ist eine Verlängerung möglich.

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