Ungar verlor Kampf um seinen rechten Arm

epa03698930 Hungarian worker Tibor A. in Vienna's hospital AKH on 13 May 2013. The 37-year old men drove 15km to the nearest hospital on 11 May after he sawed off his right arm below the elbow by accident while cleaning a machine that processes construction rubble. The man was able to retrieve the cut off arm out of the machine and drove by himself from Purbach eastern Austria to a hospital in Eisenstadt. He was then flown to Vienna where doctors successfully reattached the arm. EPA/HERBERT NEUBAUER
Wegen einer Infektion musste Tibor A. am Freitag der Unterarm amputiert werden.

Zunächst hatte es so ausgesehen, als hätte der 37-jährige Tibor Aradi Glück im Unglück gehabt. Dem gebürtigen Ungarn wurde, wie berichtet, vor etwa zwei Wochen bei einem Arbeitsunfall in Purbach der rechte Arm abgetrennt (mehr dazu lesen Sie hier). Mit dem Arm im Kofferraum fuhr Tibor Aradi selbst in das Krankenhaus Eisenstadt. Im Wiener AKH wurde dem tapferen 37-Jährigen der Arm in einer sechsstündigen Operation wieder angenäht.

Es war wie ein Wunder, es sah so aus, als könnte Tibor Aradi seinen Arm behalten, der Patient hatte sich gut erholt. Eigentlich sollte Aradi am Freitag aus dem Spital entlassen werden. Doch es kam anders. In der Nacht auf Mittwoch verschlechterte sich sein Zustand. Am Mittwoch wurde der Arbeiter erneut operiert, da sich ein Hämatom gebildet hatte. Die Operation sei gut verlaufen, hieß es aus dem AKH. Doch am Freitag kam die Hiobsbotschaft: In einer dreistündigen Operation musste dem 37-Jährigen am Freitagvormittag der Unterarm abgenommen werden.

„Herr Aradi hat eine Infektion bekommen, die zu einer Thrombosierung der Venen geführt hat“, erklärt Chirurg Oskar Aszmann im Gespräch mit dem KURIER.

Die Entzündungswerte seien stetig angestiegen, bis die Werte am Freitag „ein beträchtliches Ausmaß“ angenommen hätten. Im Blut des Patienten seien Keime festgestellt worden, die durch die verabreichten Antibiotika nicht abgetötet werden konnten. „Man muss bedenken, dass der Arm, nachdem er abgetrennt worden war, in einer Sandgrube gelegen ist“, sagt Prof. Aszmann. Außerdem sei der Arm längere Zeit nicht mit Blut versorgt worden, was zu einer weiteren Schwächung der Immunabwehr geführt hätte.

„Es ist aber nicht das Ende vom Lied“, sagt der Chirurg. Wenn die Wunde gut verheile, könne der Patient in einer Woche aus dem Spital entlassen werden. Wenn alles klappe, könnte Tibor Aradi in sechs bis acht Wochen eine Prothese bekommen.

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