Mit abgetrenntem Arm ins Spital

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt
Ein 37-Jähriger geriet mit dem Unterarm in ein Rüttelsieb. Er fuhr noch selbst ins Spital.

Diesen Patienten wird man in der Unfallambulanz des Eisenstädter Krankenhauses der Barmherzigen Brüder nicht so schnell vergessen: Ein 37-jähriger Mann tauchte Samstagnachmittag mit einem beinahe vollständig abgetrennten rechten Unterarm im Spital auf. Der Arbeiter aus Ungarn war in einer Bauschuttdeponie in Purbach im Bezirk Eisenstadt-Umgebung mit dem Arm in ein laufendes Rüttelsieb geraten, als er die Maschine reinigen wollte.

„Er hat den Arm rausgezogen, ihn eingewickelt und ist mit dem Auto ins Spital gefahren“, schildert ein Purbacher Polizist. Der Schock dürfte den schwerverletzten Mann vor dem Verbluten bewahrt haben. Wie man mit nur einem funktionsfähigen Arm die knapp 20 Kilometer von Purbach in die Landeshauptstadt zurücklegen kann? „Dass es geht, sieht man an den Autolenkern, die am Steuer sitzend mit dem Handy telefonieren“, lautet dazu die lakonische Antwort des Exekutivbeamten.

Der Patient wurde nach der Erstversorgung im Eisenstädter Spital ins Wiener Allgemeine Krankenhaus geflogen, wo ihm der Arm wieder angenäht wurde. „Der Unterarm war nicht vollständig abgetrennt, es gibt deshalb auch eine gute Chance, dass er ihn behält“, sagt AKH-Sprecherin Karin Fehringer. Ob der Unterarm erhalten bleibt, entscheide sich in den nächsten Tagen.

Laut Polizei war der Ungar, der bereits seit Jahren auf der Deponie eines Purbacher Unternehmers arbeitet, zum Zeitpunkt des Unfalls allein auf dem Gelände. Die Ermittlungen der Exekutive laufen noch. Auch das Arbeitsinspektorat werde eingeschaltet, möglicherweise müsste es eine Abdeckung am Rüttelsieb geben. Am Ende der Erhebungen könne es einen Bericht an die Staatsanwaltschaft oder die Bezirksverwaltungsbehörde geben.

Kommentare