Uber wird teurer: Stadt Wien regelt Taxitarife neu
Der Preiskampf zwischen Taxis und Mietwagen - allen voran Uber - dürfte bald zu Ende gehen. Die Stadt Wien schickt heute die sogenannte "Landesbetriebsordnung für das Personenförderungsgewerbe mit PKW" in Begutachtung, mit der die Preisgestaltung für Taxis und Mietwagen künftig anders geregelt wird.
Die neue Betriebsordnung, die dem KURIER exklusiv vorliegt, enthält vor allem auch einige Neuerungen für die Fahrgäste.
1. Einheitlicher Tarif für alle
Bereits vergangenes Jahr wurde die Trennung zwischen Taxis (die nach einem fix vorgegebenen Tarif fahren mussten) und Mietwagen (die die Preise frei gestalten durften) formal aufgehoben. Jetzt hat die Stadt Wien die Details festgelegt: Der einheitliche Taxitarif bleibt - anders als immer wieder diskutiert - bestehen.
Eine Untersuchung des Instituts für Höhere Studien (IHS) sei zu dem Schluss gekommen, dass der Verzicht auf einheitliche Preise zu weniger Qualität und höheren Preisen führen kann, heißt es aus der Stadt. Im Umkehrschluss bedeutet das: Uber wird seine Preise an jene der Taxis angleichen - sprich: erhöhen - müssen.
2. Tarif soll vereinfacht und erhöht werden
Die Stadt Wien will den Tarif vereinfachen. Die derzeitige Regelung ist veraltet und für die Konsumenten schwer verständlich. Wahrscheinlich wird der Tarif im Zuge der Reform aber auch steigen: Die Taxi-Branche fordert schon lange eine Anhebung, und zwar um kolportierte 15 Prozent. Gut möglich, dass die Standesvertreter sich mit diesem Wunsch nun durchsetzen.
3. Taxameter-Pflicht könnte kommen
Damit der einheitliche Tarif auch eingehalten wird, benötigen künftig auch Uber-Fahrer einen im Auto verbauten Taxameter. Eine Alternative, über die noch diskutiert wird: Vielleicht ist es künftig stattdessen möglich, mit dem Taxi- oder Mietwagenfahrer vor Fahrtantritt einen Fixpreis zu vereinbaren.
Aber Vorsicht: Auch dieser Pauschalbetrag könnte nicht frei verhandelt werden, sondern müsste sich am Tarif orientieren. Das heißt, dass etwa mittels Routing die Kilometer der Wegstrecke ausgerechnet werden, an denen sich der Fahrpreis bemisst.
4. Navi und Kartenzahlung verpflichtend
Die Stadt Wien legt mit der neuen Landesbetriebsordnung auch Qualitätskriterien für Taxis und Mietwagen fest. Künftig muss in allen Autos die Zahlung mit Bankomatkarte möglich sein. Derzeit ist das nicht immer der Fall.
Auch ein Navigationsgerät müssen die Taxler künftig mitführen - und auf Wunsch der Fahrgäste auch verwenden. Eine Rechnung muss am Ende der Fahrt automatisch ausgehändigt werden. Auch in Sachen Umweltschutz wird nachgebessert.
5. Beförderungspflicht bleibt
Die Taxis gelten als öffentliche Verkehrsmittel - und als solche haben sie eine Beförderungspflicht. Das heißt: Wenn ein Taxler im Dienst ist, muss er jeden Fahrgast mitnehmen. (Mit wenigen Ausnahmen: etwa, wenn der Fahrgast die Sicherheit gefährdet oder stark betrunken ist.)
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