Der ewige Taxikrieg und seine Geschichte

Die leuchtenden Taxischilder erfreuten nicht alle Fahrer.
Von der Sänfte bis zum Uber: Die Taxi-Branche hatte stets mit Veränderungen zu kämpfen. Eine Rückschau.

„I hab an alten Daimler,
die Kraxn steht am Grabn.
A so a Taxi-Auto werdn s’
no ned gsehgn no habm.
Die Ledersitz san z’rissen,
die Federn stehn in d’Höh.
Am Vurdern kannst net sitzn,
am Hintern tuats da weh.“

Es war wohl zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als der Schlagertexter und Schriftsteller Fritz Löhner-Beda die Fiaker-Hymne „I führ’ zwa harbe Rappen“ zu einer Art Standeslied auf das rasch erstarkende Taxi-Gewerbe umdichtete.

Der Wiener Fiaker – damals noch keine reine Touristenattraktion – war (und ist) eine Institution. Der echte Wiener Taxler ist es auch. Und er hat sich den Streit, wie er heute zwischen Taxi-Funkzentralen und dem Fahrtendienst Uber geführt wird, nicht verdient.

Denn der echte Wiener Taxler ist mehr als ein Fahrer, der Adressen ahnungs- und lieblos ins Navi tippt. Er kennt Schleichwege durch den Morgenverkehr, wenn der Fahrgast wieder einmal zu spät dran ist. Er erzählt Anekdoten, ist aber nie (zu) indiskret. Und er lässt den allzu heiteren Gast zu später Stunde aus dem Seitenfenster rauchen, auch wenn das eigentlich verboten ist.

Heute ist das Taxi mit seinem wettbewerbsfeindlichen Taxitarif zum Anachronismus geworden. Mit politischem Lobbyismus ist es der Branche gelungen, den billigeren Konkurrenten, den US-Konzern Uber, per Gesetzesnovelle in die Schranken zu weisen.

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