U4-Sanierung: Erst ein Viertel der Arbeit erledigt

U4-Sanierung: Erst ein Viertel der Arbeit erledigt
Der Großteil der anstehenden Arbeiten soll ohne Beeinträchtigung im Fahrbetrieb erfolgen, heißt es von den Wiener Linien.

Die U-Bahnline U4 in Wien sorgt schon seit geraumer Zeit für Unmut unter den Fahrgästen. Im Sommer ist die U4 zudem im Westabschnitt für rund vier Monate gesperrt gewesen. Was für die Fahrgäste spürbare Auswirkungen hatte, war für das bis 2024 angelegte Megaprojekt U4-Sanierung nur ein "Bruchteil", wie Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer am Mittwoch vor Journalisten erklärte. Tatsächlich sei erst ein Viertel des Baugeschehens erledigt.

Öffi-Nutzer können allerdings beruhigt sein. Der Großteil der Modernisierungsschritte entlang der in die Jahre gekommenen grünen Linie passiert ohne (große) Beeinträchtigungen für den Fahrbetrieb. Steinbauer gab heute einen Ausblick auf die nächsten Schritte. Im Zentrum steht in den kommenden Monaten und Jahren vor allem der nördliche Ast.

Stationssanierungen

Am Programm stehen die Stationssanierungen Friedensbrücke (2017) und Roßauer Länder (2018), wodurch die Züge abwechselnd nur in einer Fahrtrichtung die jeweilige Haltestelle einhalten werden. Noch bis Anfang 2017 in Schuss gebracht wird die Station Stadtpark, wo die U-Bahn aktuell nicht in Richtung Heiligenstadt stehen bleibt. Auch Stellwerke zwischen Karlsplatz und der Endstelle Heiligenstadt, wo gerade an der Erweiterung des Betriebsbahnhofs samt Revisionshallen und Werkstätten gewerkt wird, werden erneuert.

Ganz ohne Auswirkungen für die Passagiere geht es aber nicht: So wird im Frühjahr 2017 die U4 aufgrund von Weicheneinbauten an zwei Wochenenden nur zwischen Hütteldorf und Schottenring fahren. Ein Ersatzverkehr ist vorgesehen. Im Sommer 2018 wird dann für mehrere Wochen erneut der Betrieb eingestellt - allerdings nur im Abschnitt zwischen Spittelau und Heiligenstadt. Am genauen Zeitraum und der Organisation arbeite man noch, so Steinbauer.

Wesentlich mehr Öffi-Passagiere werden indes bei der größer angelegten Teilsperre zwischen Längenfeldgasse und Karlsplatz betroffen sein. Sie wird in den Sommerferien 2019 stattfinden. Gleise und Unterbau müssen komplett erneuert, Stationen und Technik auf Vordermann gebracht werden.

Auch nach dem Abschluss der Westastsanierung ist es in letzter Zeit auf der U4 wieder zu einigen Betriebsstörungen gekommen. Steinbauer sprach heute sinngemäß von Kinderkrankheiten eines neuen Systems, das sich erst 100-prozentig einspielen müsse. Der verantwortliche Softwarefehler im Zusammenhang mit der automatisierten Stellung von Fahrstraßen für Züge sei aber inzwischen behoben.

Die U4-Großsanierung läuft seit 2014. Bis 2024 werden die Wiener Linien 335 Mio. Euro in das riesige Vorhaben investieren.

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