19-Jährige starb nach Missbrauch auf Drogenparty: Erinnerung an Fall Leonie

19-Jährige starb nach Missbrauch auf Drogenparty: Erinnerung an Fall Leonie
In Wien wurde eine 19-Jährige nach einer mutmaßlichen Vergewaltigung tot aufgefunden. Erinnerungen an den Fall Leonie werden wach.

Eine 19-Jährige soll von einem 17-Jährigen nach einer Vergewaltigung tot im Stiegenhaus abgelegt worden sein. Das wurde am Freitagnachmittag bekannt, die Staatsanwaltschaft Wien hat gegen einen Burschen Anklage erhoben.

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Die Nachricht erinnert an den Fall der 13-jährigen Leonie: 2021 wurde das Mädchen auf einem Grünstreifen in Wien-Donaustadt von Passanten leblos aufgefunden. Wie später Ermittler feststellten, wurde sie unter Drogen gesetzt, vergewaltigt und danach leblos am Straßenrand abgelegt. Es sollten fast zwei Jahre vergehen, bis die Täter ausgeforscht und verurteilt werden. 

  • Die 13-Jährige aus dem niederösterreichischen Bezirk Tulln hatte sich am 25. Juni mit einem 16-jährigen Afghanen am Wiener Donaukanal getroffen, wo sie Ecstasy verabreicht bekommen haben soll. Dann soll sie vom 16-Jährigen sowie einem 22 Jahre alten Afghanen in die Wohnung eines Dritten gebracht worden sein.
  • Als Leonie in die Wohnung mitkam, sollen die Männer beschlossen haben, ihr weitere Drogen zu verabreichen und sie gemeinsam zu vergewaltigen. Das Mädchen hatte acht Ecstacy-Tabletten verabreicht bekommen. Aufgrund der Drogenüberdosis setzte bei Leonie die Atmung aus. Sie erstickte.
  • In den Morgenstunden am 26. Juni bemerkten ein 18-Jähriger und 16-Jähriger, dass das Mädchen nicht mehr atmete, trugen es gemeinsam zu einem Grünstreifen in der Viktor-Kaplan-Straße in Wien-Donaustadt. Einer der Männer, rief die Rettung.
  • Im Juli 2021 galten drei Männer bzw. Burschen aus Afghanistan im Alter von 16,18 und 23 Jahren als Verdächtige.
  • Im März 2022 wird ein vierter Verdächtiger nach Österreich überstellt und festgenommen. Er war zuvor nach London geflüchtet. Im Juni sind die Ermittlungen abgeschlossen.
  • Im Juli wurde bekannt: Zumindest einer der Beschuldigten soll das Martyrium des Mädchens gefilmt haben. Die Staatsanwaltschaft wollte die Videos laut Anklage im Verfahren vorspielen.
  • Am 27. September 2022 startete der Prozess gegen die drei afghanischen Männer vor einem Schöffensenat im Landesgericht für Strafsachen in Wien. Der vormals vierte Verdächtige wurde dabei als Zeuge geführt. Weil er - unter anderem den Angeklagten - Drogen verkaufte, muss er derzeit eine dreijährige Haftstrafe verbüßen.
  • Am 2. Dezember 2022, nach sechsstündiger Beratung, verkündeten die Geschworenen die Urteile: Alle drei Angeklagten wurden des Mordes und der Vergewaltigung für schuldig befunden. Zubaidullah R. (23) musste lebenslang in Haft, Ibraulhaq A. (19) für 20 Jahre und Ali H. (20) wurden zu einer Haftstrafe von 19 Jahren verurteilt. 
  • Der Oberste Gerichtshof (OGH) bestätigte im Mai die Urteile für die heute 20- und 24-jährigen Angeklagten. Sie müssen lebenslang beziehungsweise 19 Jahre ins Gefängnis.

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