"Tierquälerei": Kritik an der Eisbärenwelt

"Tierquälerei": Kritik an der Eisbärenwelt
Der geplante Bau der Eisbärenwelt im Zoo Schönbrunn ruft Tierschützer auf den Plan. Sie werfen den Betreibern Tierquälerei vor.

Eisbären leben derzeit keine in Schönbrunn. Seit Eisbärdame Tania nach Budapest übersiedelt ist, steht das Gehege leer. Die Aufregung um die Bären ist trotzdem groß. Denn die geplante "Eisbärenwelt" wäre für die Tiere eine Qual, kritisiert der Österreichische Tierschutzverein.

"Neun Millionen Euro kostest der Bau dem Steuerzahler", sagt Frank Albrecht vom Tierschutzverein. Für Albrecht pure Verschwendung: "Eisbären sind Einzelgänger und nicht für die Haltung in Zoos geeignet." 70 bis 95 Prozent der Eisbären in Zoos zeigen laut Albrecht Auffälligkeiten im Verhalten: "Ganz egal, wie groß das Gehege ist, die Eisbären leiden immer", sagt er und fordert einen Baustopp

Gelassen

Im Schönbrunner Zoo sieht man die Vorwürfe unterdessen gelassen. "Dass der Schönbrunner Zoo über Steuergelder finanziert wird, ist kein Geheimnis", sagt der stellvertretende Direktor Gerhard Kasbauer. Auch dem Vorwurf der Tierquälerei kann er nichts abgewinnen: "Es stimmt, dass Eisbären Einzelgänger sind. Deshalb wird das neue Gehege über zwei getrennte Anlagen verfügen", erklärt Kasbauer.

Dass die Haltung von Eisbären nicht mehr zeitgemäß sei, diesen Vorwurf lässt er nicht gelten. "Der Klimawandel macht das Überleben der Eisbären immer schwieriger. Die Zucht ist deshalb besonders wichtig", sagt Kasbauer. An der geplanten Fertigstellung der Eisbärenwelt bis 2014 hält er fest.

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