Thunfisch und Traditionen: Das kocht Norbert Schneider zu Weihnachten

Am schwierigsten, meint Norbert Schneider, ist es in Weihnachtsstimmung zu kommen, wenn man in dieser Zwischenphase ist. Also wenn man das Fest nicht mehr aus Kinderaugen sieht, aber selbst auch noch keine Kinder hat, für die man wieder in den Zauber des Fests eintauchen kann. Ein richtig schönes Weihnachten will sich der Liedermacher aber jedenfalls machen. Verbringen wird er den Heiligen Abend mit seiner Freundin.

Was wird dabei aufgetischt? Vielleicht Karpfen, wie es in Wien, Niederösterreich oder der Steiermark Tradition hat, Gans mit Erdäpfelknödel, wie es viele Menschen im Burgenland essen oder doch Würstel nach Salzburger, Kärntner, Tiroler oder Vorarlberger Manier?

Weder noch. „Bei uns wird es italienisch“, sagt Norbert Schneider, als er auf der Suche nach den passenden Zutaten über den Kutschkermarkt in Wien-Währing spaziert. „Ich bin nämlich kein guter, aber ein leidenschaftlicher Koch.“ Er lacht. „Und italienische Gerichte sind meist leicht zuzubereiten.“

Fisch’ dir was

Sein erster Stopp ist deswegen der Fischstand Atlantis (Stand 4A). In dem dazugehörenden kleinen Restaurant mit großem Schanigarten im Sommer kehrt Norbert Schneider regelmäßig ein. „Steinbutt oder Seeteufel?“, fragt Ömer Adem, davon habe er gerade besonders schöne Exemplare.

Norbert Schneider lehnt dankend ab, er benötigt Thunfisch.

Nach diesem Kauf geht’s, den seit 1885 bestehenden Kutschkermarkt bergauf. Für das Thunfisch-Carpaccio braucht Norbert Schneider noch Sellerie und Trüffel. Das findet er bei Emils Gemüsestand (Stand 24B).

Die restlichen Zutaten hat der Musiker daheim – damit kann er sich nun noch einen Kaffee in der Cafébrennerei Franze (18., Schulgasse 25) gönnen, der Rösterei inklusive Lokal am oberen Ende des Marktes, in dem Betreiber Nicholas Franze 20 selbst geröstete Kaffeevarianten und 240 Teesorten anbietet.

Apropos Getränke. Dezember ist definitiv Hochsaison für Sekthersteller. Die Hälfte der Bevölkerung genießt dieses Getränk nach wie vor zum Anstoßen, ergab eine aktuelle market-Umfrage im Auftrag der Sektkellerei Schlumberger. Auf Platz zwei liege die Verwendung als Aperitif (43 Prozent). Bereits mehr als ein Drittel (39 Prozent) trinkt Sekt ohne bestimmtes Ereignis, einfach zum persönlichen Genuss.

Für Alkohol ist es noch zu früh, Norbert Schneider bestellt sich einen Cappuccino mit doppeltem Espresso. Zwei bis drei starke Kaffee werden es bei ihm meist – an stressigen Tagen mehr.

Generell versucht er es in der Adventzeit aber ruhiger anzugehen – vor allem beruflich. Die nächsten Tourneeauftritte mit Liedern seines neuen Albums „So wie’s ist“ finden erst im März statt.

In puncto Geschenkebesorgen kann es hingegen vorkommen, dass Norbert Schneider am 23. Dezember noch hektisch auf der Suche ist.

Geige und Genuss

Wie viel wird bei Norbert Schneider zu Weihnachten gesungen? „Also in der Kindheit: sehr viel. Ich war ja lange Zeit Ministrant und war damit am Heiligen Abend immer in der Krippenandacht.“

Heute ist Norbert Schneider nicht unbedingt ein Weihnachtslied-Verweigerer, aber auch kein richtiger Fan. „Nachdem meine Eltern gestorben sind (2015 starb seine Mutter, ein Jahr später sein Vater, Anm.) wollte ich eine Zeit lang nichts von Weihnachten wissen. Erst langsam komme ich dahin, Weihnachten wieder zu genießen.“ Er nimmt einen Schluck Kaffee.

Ein Lieblingsweihnachtslied habe er doch: „Es wird scho glei dumpa“.

So wie’s is-Tournee

Wiener Dialekt und Genrevielfalt, das zeichnet die 13 neuen Lieder auf Norbert Schneiders Album „So wie’s is“ aus.

Die Tournee geht am 10. März in Graz wieder los. In  Wien spielt Schneider am 5. Juli. 

Nähere Details gibt es hier.