Teenie-Autoknackerbande verübte 1.200 Straftaten in Ostösterreich
Das Auffliegen durch die Polizei hat eine Kinder- und Jugendgang in Ostösterreich offenbar mitnichten daran gehindert, ihren kriminellen Aktivitäten weiter nachzugehen. Im vergangenen April hatte die Wiener Polizei bekanntgegeben hatte, dass die Bande zu einem Gutteil ausgeforscht worden sei und den Verdächtigen 500 Straftaten nachgewiesen worden seien. Mittlerweile werden den Verdächtigen rund 1.200 Taten in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland zur Last gelegt.
Die Gesamtschadenssumme bezifferte Polizeisprecherin Julia Schick mit knapp 500.000 Euro. Verdächtige sind demnach 44 teils unmündige Minderjährige. Sie sollen in unterschiedlicher Besetzung von Herbst 2023 bis Anfang Dezember 2024 Einbrüche verübt haben. Dabei liegt ein Schwergewicht der Taten auf Pkw-Einbrüchen, bei denen sie meist mit einem Nothammer die Dreiecksscheibe einschlagen und das Wageninnere plündern.
Etwa drei Viertel der Taten waren Pkw-Einbrüche, wobei es die Täter auch besonders auf Taxis abgesehen hatten. Laut einem Bericht des "Kurier" am Christtag plant die Innung, Hilfsgelder für betroffene Betreiber zur Verfügung zu stellen.
Im vergangenen April lautete die Bilanz der ermittelnden Außenstelle West des Landeskriminalamtes, dass 500 Straftaten, davon 350 Autoeinbrüche, auf das Konto der Bande gingen. 24 Verdächtige zwischen zwölf und 17 Jahren waren ausgeforscht worden. Seither kam einiges dazu: Im Juni und Juli wurden rund 130 weitere Einbrüche, wiederum vorwiegend durch Einschlagen der Dreiecksscheibe in Floridsdorf, Donaustadt, Liesing und Hernals verübt. Die Ermittler forschten in dem Zusammenhang zwei 13-Jährige, einer serbischer, der andere slowakischer Staatsbürger, aus. Die beiden gestanden eine Vielzahl von Autoeinbrüchen und nannten auch Komplizen.
Ebenfalls im Juni und Juli schnappte die Polizei mehrere Verdächtige, 14 und 15 Jahre alt. Die syrischen, russischen, slowakischen und serbischen Staatsbürger wurden teilweise auf frischer Tat ertappt und als Intensivtäter auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in eine Justizanstalt gebracht.
Anstieg bei Einbrüchen in Geschäfte
Schick zufolge registrierte die Polizei seit Ende Oktober auch verstärkt Einbrüche in Geschäfte. Aufgrund des Modus Operandi vermutet die Polizei auch in diesem Fall die Kinder- und Jugendbande als Urheber. Unter anderem finden auch bei den Geschäftseinbrüchen die Nothammer Verwendung.
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