Da es sich bei den mutmaßlichen Tätern großteils um strafunmündige Kinder handelt, sind der Polizei in der Causa zumindest teilweise die Hände gebunden. "Grundsätzlich laufen seit längerer Zeit Ermittlungen wegen dieser Delikte. Zusammenhänge von Delikten, die in ganz Wien passieren, zu diesen jugendlichen bzw. unmündigen Tätern werden immer wieder hergestellt", heißt es dazu vonseiten der Polizei.
Nun springt die Taxi-Innung in die Bresche und bietet allen geschädigten Unternehmern Hilfszahlungen an. "Die betroffenen Wiener Taxiunternehmer haben nicht nur einen Schaden am Fahrzeug und den Verlust von Gegenständen erlitten. Sie haben auch zusätzlichen administrativen Aufwand sowie einen Verdienstentgang während der Dauer der Reparaturen", sagt dazu Jörg Michner, Sprecher der Wirtschaftskammer Wien.
200 Euro pro Einzelfall
Betroffene können einen Pauschalbetrag von 200 Euro pro Einzelfall beantragen. Die Einreichung ist noch bis 31. Jänner 2025 möglich – erst danach kommt es zur Auszahlung. Die Taxi-Innung stellt insgesamt 60.000 Euro zur Verfügung. Bei dieser Summe können derzeit 300 Geschädigte einen Antrag stellen.
"Man wartet zunächst die Zahl der Anträge ab, bevor entschieden wird, ob eine etwaige Aufstockung der Unterstützungsgelder notwendig ist", erklärt Michner. Bisher wurden rund 120 Anträge von geschädigten Taxifahrern gestellt. Es sei die erste Unterstützungsmaßnahme dieser Art der Wiener Taxi-Innung. Aber es sei auch das erste Mal, dass es zu einer solch beispiellosen Einbruchsserie gekommen ist, betont der Sprecher der Wirtschaftskammer.
Rund 20 Vorfälle in den vergangenen Wochen
Wie viele Anzeigen es in den vergangenen Wochen in dem Zusammenhang gab, wollte die Polizei auf Anfrage nicht bekannt geben. Hört man sich in der Taxi-Branche um, dürften es zumindest um die 20 Vorfälle gewesen sein. Passiert sein sollen die Einbrüche laut KURIER-Informationen in den Bezirken Favoriten, Meidling, Rudolfsheim-Fünfhaus, Brigittenau und Floridsdorf.
"Die Verdächtigen sind seit vergangenem Herbst aktiv, im Jänner haben wir die Ermittlungen aufgenommen", sagte Oberstleutnant Martin Bencza, stellvertretender Leiter des Landeskriminalamts Wien, Außenstelle West, bei einer Pressekonferenz im Mai 2024.
Hohe Schadenssumme
Die Kinder und Jugendlichen sollen insgesamt für 350 Einbrüche in Autos verantwortlich sein, davon 300 in Taxis, wurde seitens der Exekutive damals kommuniziert. Zudem dürften zig Einbrüche in Geschäfte und Automaten, Sachbeschädigungen und Körperverletzungen in Wien und Niederösterreich auf ihr Konto gehen. Mit Stand Mai sollen sie einen Schaden von rund 300.000 Euro verursacht haben.
Die Zahl der Straftaten sowie die Schadensumme dürften mittlerweile aber viel höher sein. Details wollte die Polizei dazu aber nicht nennen.
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