Taxi-Lenker ohne Zulassung fuhr in Wien Kontrolleur nieder
Am Samstag wurde die Polizei zu einem Vorfall gerufen, der in letzter Zeit immer häufiger zu beobachten ist: Fünf Personen der Taxi-Innungsgruppe kontrollierten gegen 14 Uhr mehrere Fahrzeuge in der Ausstellungsstraße. Dabei stach ihnen ein Auto ins Auge: „Es hatte zwar ein Wiener Taxi-Kennzeichen, aber weder Dachleuchte noch Taxameter. Der 53-jährige Fahrer konnte auch keinen Taxi-Schein vorweisen, sondern sagte nur, dass der Kunde ihn über die Bolt-App bestellt habe“, sagt einer der Kontrolleure. Bolt ist ein Fahrtendienst ähnlich wie Uber.
Er wies den Kunden, der gerade ins Auto gestiegen war, darauf hin, dass es sich um kein offiziell angemeldetes Taxi handle. Als dieser deshalb wieder aus dem Auto ausstieg, stieg der Fahrer auf das Gas und fuhr einen der Kontrolleure um. „Fünf Meter hat der Lenker den Kollegen mitgeschleift.“
Lenker wird angezeigt
Die Kontrolleure alarmierten die Polizei. „Die Beamten wurden gerufen, da es ein Problem mit der rechtmäßigen Personenbeförderung gab“, bestätigt Polizeisprecher Daniel Fürst. Wegen des Verdachts der absichtlich schweren Körperverletzung wurde der Fahrer festgenommen. Fälle wie diese seien keine Ausnahme, so der Kontrolleur. In den vergangenen Tagen seien rund 30 Taxifahrer erwischt worden, die keinen Schein hatten.
Besonders das Fahrunternehmen Bolt sei dem Kontrolleur ein Dorn im Auge. "30 Prozent aller Fahrer dort besitzen nicht mal einen Taxi-Schein. Das ist für Fahrer und Kunden gefährlich, da bei einem Unfall keine Versicherung bezahlt", schildert er. Viele hätten ein Taxi-Kennzeichen aus Schwechat oder Gänserndorf, aber das sei für Wien nicht gültig. Der Taxi-Schein müsse gut ersichtlich am Armaturenbrett liegen. Von der Polizei wünsche er sich, dass diese die Taxi-Scheine viel stärker kontrollieren und dem Problem so Einhalt gebieten.
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