Zehn Prozent mehr Gehalt für Wiener Ärzte ausverhandelt

Die Wiener Ärztekammer hat am Dienstag in den Tarifverhandlungen mit der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) eine Tariferhöhung für Wiener Vertragsärztinnen und -ärzte im Umfang von zehn Prozent vermeldet.
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Vizepräsidentin Kamaleyan-Schmied sah darin einen "Durchbruch", der eine "Stärkung" des niedergelassenen Bereichs bedeute. Das Ergebnis muss jetzt noch vom Verwaltungsrat der ÖGK Ende Jänner abgesegnet werden.
Mit dem Ergebnis nach "wochenlangen Verhandlungen zu jeder Tag- und Nachtzeit" habe man eine "solide Basis" für den niedergelassenen Bereich geschaffen, wurde in einer Aussendung betont. Das Verhandlungsergebnis werde auch den Patientinnen und Patienten zu Gute kommen, so Kamaleyan-Schmied.
Sieben-Prozent-Plus bei Honoraren
Die lineare Tariferhöhung von zehn Prozent erstrecke sich über alle Fächer (exklusive Medizinische und Chemische Labordiagnostik und Physikalische Medizin und Rehabilitation). Zudem erhalten die Vertragsärztinnen und -ärzte der genannten Fachgruppen 7,1 Prozent Honorarsummenzuschlag für das Jahr 2023.
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Für die weniger honorierten Mangelfächer, wie etwa Allgemeinmedizin und Kinder- und Jugendheilkunde sowie Frauenheilkunde und Geburtshilfe wurde zusätzlich eine gesonderte Aufwertung im Rahmen der Zuwendungsmedizin geschaffen, um diese Fächer für die Zukunft zu stärken.
Darüber hinaus gebe es die Vereinbarung, diese Fächer auch langfristig weiter aufzuwerten, hieß es. Das Verhandlungsergebnis sei in der gestrigen Kuriensitzung der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte der Ärztekammer für Wien "mit überwältigender Mehrheit" angenommen worden.
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Auch der Präsident der Ärztekammer für Wien und der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Johannes Steinhart, lobte das Verhandlungsergebnis als "ausgezeichnet". Steinhart sah es als Beleg dafür, dass die seit mehreren Monate wegen innerer Querelen im Rampenlicht stehende Wiener Ärztekammer "voll ihren Aufgaben" nachkomme.
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