Extrem-Temperaturen in Wien: Wo ältere Menschen die Hitze-Tage verbringen

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Eine BOKU-Studie spricht Empfehlungen aus, wie man mehr Menschen bei Hitze in die städtischen Parks locken kann.

In den nächsten Tagen steht Abkühlung bevor. Die Höchsttemperaturen sollen in Wien in den kommenden Tagen laut Prognose von Geosphere Austria nie über die 30-Grad-Marke klettern. Für viele eine Erleichterung, auch für ältere Menschen. Sie trifft Hitze in der Stadt schließlich besonders hart. 

Die Gründe dafür sind laut Hilfswerk Österreich vielseitig. „Mit dem Alter lässt etwa das Durstgefühl nach, der Stoffwechsel verlangsamt sich und die Schweißproduktion nimmt ab“, heißt es dort. All das führe dazu, dass sich der Körper nicht mehr so gut an die hohen Temperaturen anpassen kann. Chronische Krankheiten sowie die Einnahme verschiedener Medikamente kommen noch dazu.

Und die Bevölkerung wird in den österreichischen Städten tendenziell immer älter. Grund genug für die Universität für Bodenkultur (BOKU), eine Studie darüber zu machen, wie Senioren auf sommerliche Hitze reagieren und welche Rolle städtische Grünflächen dabei spielen.

Wohin bei Hitze?

Insgesamt 193 ältere Wienerinnen und Wiener aus besonders hitzebelasteten Stadtteilen hat der Studienautor Arne Arnberger vom Institut für Landschaftsentwicklung, Erholungs- und Naturschutzplanung befragt. Obwohl alle Befragten in sogenannten Wärmeinseln lebten, nahmen nur 44 Prozent dies selbst so wahr. Die durchschnittliche Wohnfläche betrug 78 Quadratmeter mit einer Haushaltsgröße von 1,6 Personen.

Wie die Befragung zeigte, bleiben 55 Prozent der Befragten bei Hitze in der eigenen Wohnung, 31 Prozent nutzen öffentliche Grünräume, 14 Prozent ziehen sich in ihren Zweitwohnsitz außerhalb der Stadt zurück.

Wo sich ältere Wiener bei großer Hitze aufhalten

Gründe dafür, dass sich ältere Menschen bei Hitze in Parks und in andere Grünflächen begeben, sind – wie ein Auswahlexperiment mit digital simulierten Bildern zeigte – unter anderem: Wasserflächen, etwa Teiche, dichter Schatten, kurze, schattige Wege zum Park und dass im Park kühlere Temperaturen herrschen als in der eigenen Wohnung.

Nicht so wichtig ist den Seniorinnen und Senioren dagegen, wie viele Menschen im Park verweilen oder ob es dort Hunde gibt. Interessant auch: Entenlose Teiche werden jenen mit Enten vorgezogen, wie aus der Studie hervorgeht.

Empfehlungen

Für die künftige Stadtplanung empfiehlt Arnberger den weiteren Ausbau der Grünflächen, schattige, barrierefreie und kurze Wege zu den Parks und Grünflächen sowie dass die Nutzung der Parks auch am Abend gefördert wird. Möglich werden soll Letzteres unter anderem durch bessere Beleuchtung und die Steigerung der gefühlten Sicherheit.

Wie aus der Studie hervorgeht, würden sich nämlich insgesamt 85 Prozent der Seniorinnen und Senioren dazu motivieren lassen, bei Hitze städtische Parks und Grünflächen aufzusuchen. Ihre gezielte Gestaltung könne dazu beitragen.

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