Wetter-Prognose für Österreich: Wie heiß die Hundstage heuer wirklich werden

Hund im Teich vor der Karlskirche
Ein Meteorologe erklärt, warum Prognosen aktuell schwierig sind. Sicher ist: Eine Hitzewelle steht in Wien nicht bevor.

Kann man zum gemütlichen Grillabend einladen? Ins Freibad gehen? Oder sollte man doch lieber den Regenschirm einpacken? Wer gerne vorausplant, den lässt die Wettervorhersage dieser Tage oft ratlos zurück.

Denn alles scheint möglich zu sein: Sonne, Wolken, Regen – und die Prognosen ändern sich oft von Stunde zu Stunde. Der KURIER sprach mit einem Experten des Wetterdiensts Ubimet, warum die Vorhersage aktuell schwierig ist – und ob die Hundstage heuer wirklich Hitze bringen.

„Derzeit bestimmt ein sogenanntes Höhentief über Norditalien unser Wetter. Davor war es ein Höhentief über Polen“, beschreibt Meteorologe Christoph Matella. Etwas vereinfacht gesagt, ist ein Höhentief ein Tiefdruckgebiet, das in höheren Lagen der Atmosphäre zu finden ist. Die Zugbahn eines normalen Tiefdruckgebiets lässt sich mithilfe von Wettermodellen recht präzise voraussagen – die eines Höhentiefs aber eben nicht. „Und schon kleine Änderungen in der Zugbahn haben große Auswirkungen auf das Wetter.“ Kurzfristige Prognosen seien möglich – doch je weiter im Voraus und je detailreicher, desto schwieriger sei die Vorhersage.

Sicher ist derzeit nur: Das Wetter bleibt unbeständig. „Wobei in den Alpen eher mit Unwettern zu rechnen ist. Der Osten hingegen ist etwas wetterbegünstigt“, sagt Matella.

Prognose für die nächsten Tage

Der heutige Dienstag bringt in Wien und Umgebung voraussichtlich Sonne, Wolken und Westwind sowie Temperaturen von 25 bis 29 Grad. „Schauer sind vor allem im südlichen Niederösterreich möglich“, fügt der Experte hinzu.

Der Mittwoch dürfte etwas mehr Wolken, dafür aber weniger Wind bringen. „In Wien bleibt es voraussichtlich trocken, im südlichen Niederösterreich sind aber erneut Schauer möglich“, erklärt Matella.

Ab Donnerstag steigt die Wahrscheinlichkeit für Gewitter: „Aus jetziger Sicht sind auch in Wien kräftige Gewitter mit Wind, großen Regenmengen und Hagel möglich“, so der Experte.

Keine Rede also von den viel zitierten „Hundstagen“, die am 23. Juli beginnen und für drückend-heißes Sommerwetter stehen (siehe Infobox).

„Bis Ende Juli, Anfang August ist weiterhin keine Hitzewelle in Sicht“, betont der Meteorologe. „Ende Juli könnte es sogar eine Phase mit Temperaturen um die 20 Grad geben – doch diese Prognose ist noch mit großer Vorsicht zu genießen.“

Sind die Hundstage überhaupt ein wissenschaftlich belegtes Phänomen? Hier lautet die Antwort eindeutig „Nein“. Denn: „Zwischen 23. Juli und 23. August ist Hochsommer. Da kommt es oft zu einer Häufung von heißen Tagen. In manchen Jahren trifft das zu – in anderen aber eben nicht“, erklärt Matella. Das sei nicht ungewöhnlich: „Im Prinzip erleben wir derzeit einen ganz normalen Sommer, mit Temperaturen, wie sie zu erwarten sind.“

Kommentare