Sonntags illegal geöffnet: 128 Anzeigen in Wiener Kleinsupermärkten
Sie hätten es nicht gewusst. Oder: Das Geschäft am Sonntag sei einfach so viel besser. Die Ausreden, die die Beamten am gestrigen Sonntag zu hören bekamen, waren keine neuen.
Insgesamt 44 Betriebe haben die Gruppe Sofortmaßnahmen und das Wiener Marktamt am 8. November besucht. 29 davon hatten illegal offen. Gegen sie wurden in Summe 128 Anzeigen ausgestellt.
Es handelte sich um großteils amtsbekannte Unternehmen, vordergründig Kleinsupermärkte, hieß es. Hotspots waren der 2. und 10. Bezirk. Wienweit waren sechs Kontrolleure im Einsatz.
Dicht gedrängt
Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen, zu der Kontrolle: "Die Betriebe verstoßen nicht nur gegen die einschlägigen Gesetze und Verordnungen, sondern riskieren auch die Gesundheit." Denn zum Teil seien Besucher ohne Mund-Nasen-Schutz und dicht gedrängt in den engen Gängen der kleinen Supermärkte angetroffen worden.
In einem Betrieb im 10. Bezirk habe deshalb ein Einlassstopp angeordnet werden müssen.
Nicht befugt
Bei drei Betrieben wurde zudem eine unbefugte Gewerbeausübung festgestellt. „Gegen die Betriebe werden nun Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet und die Zuverlässigkeit der Gewerbetreibenden wird geprüft“, sagt Hillerer über die weiteren Schritte. Das kann bis zur Entziehung der Gewerbeberechtigung führen.
Weitere häufige Verstöße: Missachtung des Maß- und Eichgesetzes bei fehlendem Eichgeät, unzureichende Preisbeschriftung, fehlende Warenbeschreibung in deutscher Sprache oder auch fehlende Genehmigung für die Anlieferung der Waren auf öffentlichem Grund.
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