Sigmund-Freud-Privatuni soll Medizinstudium verlieren

Sigmund-Freud-Privatuni soll Medizinstudium verlieren
Gutachten der Akkreditierungsstelle könnte zum Verhängnis werden.

Seit dem Studienjahr 2015/16 kann an der 2005 gegründeten Sigmund-Freud-Universität (SFU) Humanmedizin studiert werden. Jetzt könnte die SFU diesen prestigeträchtigen Studiengang jedoch wieder verlieren.

Wie Profil und Standard am Montag berichteten, wird in einem vorläufigen Gutachten der Agentur für Qualitätssicherung und Akkreditierung Austria (AQ) empfohlen, die Akkreditierung für Humanmedizin zu widerrufen.

Mängel in Forschung und Lehre

Bemängelt wird laut den Berichten vor allem das schlechte Verhältnis von Studierenden zu Lehrkräften. Erschwerend komme hinzu, dass viele Lehrende nicht hauptberuflich an der SFU tätig seien, sondern in Krankenhäusern und Ordinationen.

Das führe dazu, dass „Kleingruppenunterricht am Krankenbett für die Vielzahl an Studierenden der Privatuniversität nicht systematisch möglich ist“, zitiert der Standard aus dem Bericht.

Doch nicht nur in der Lehre, auch in der Forschung scheint es zu hapern. So sei das Forschungslabor „nicht adäquat“ und die Publikationsleistung „sehr limitiert“.

"Nicht behebbar"

Insgesamt werden die Mängel an der medizinischen Fakultät der SFU von den Prüferinnen und Prüfern als so schwerwiegend eingestuft, dass sie innerhalb der zweijährigen Frist als „nicht behebbar“ beschrieben werden.

Ärger gibt es für die SFU den Berichten zufolge aber auch auf anderer Ebene. So hatte die Universität beantragt, erst in zwölf Jahren zum nächsten Mal geprüft zu werden. Eine Privatuni-Akkreditierung läuft grundsätzlich sechs Jahre, nach zwölf Jahren ununterbrochener Anerkennung kann die Dauer auf zwölf Jahre erstreckt werden.

Diesem Wunsch soll nicht entsprochen werden. Die hohe Zahl an Auflagen auch in den Feldern Psychotherapiewissenschaften und Psychologie mache es erforderlich, die SFU „noch einmal zeitnah“ zu prüfen, zitiert das Profil aus dem Bericht.

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