Video-Überwachung in Öffi-Stationen
Verstärkte Video-Überwachung in Zügen und Bussen, gesicherte Kabinen für Fahrer und vor allem Kamera-Aufzeichnungen auf und rund um Stationen der öffentlichen Verkehrsmittel.
Mit diesen Forderungen gehen ab kommender Woche Personalvertreter der Wiener Linien sowie der ÖBB in Verhandlungen mit ihren Chefetagen. Ziel: Den Arbeitsplatz von Fahrern, Stationswarten, Kontrolloren und Schaffnern sicherer zu machen. Denn die 2014 an Brutalität und Häufigkeit zunehmenden Attacken auf Mitarbeiter sorgten Ende April sogar für eine morgendliche Betriebsversammlung bei den Wiener Linien – und für stehende Öffis (mehr dazu).
Kontrollore mit Pager
4600 sogenannte Alarm-Pager werden bereits diese Woche an Mitarbeiter der Wiener Linien ausgegeben. Kurt Wessely, Vorsitzender des Fahrbetriebes erklärt: "Das Gerät ist immer am Mann. Zieht man einen kleinen Splint, dann heult der Pager los. Der Sirenenton soll bei Übergriffen das Umfeld alarmieren, und Täter abschrecken." Am Mittwoch wurden die Geräte in der Remise "Bahnhof Gürtel" vorerst den Kontrolloren übergeben.
Um den Druck zu erhöhen, beschlossen ÖBB und Wiener Linien eine enge Zusammenarbeit. Die Betriebsratsvorsitzenden Roman Hebenstreit (ÖBB) und Kurt Wessely (Wiener Linien) präsentierten gestern die Marschrichtung: "Wir erstellen einen Forderungs-Katalog."
Oberste Priorität dabei: Verstärkte Video-Überwachung in und um Stationen der Öffis. "Es gibt zwischen den Unternehmen viele Überschneidungen wie Bahnhöfe und Stationen auf Verkehrsknoten. Beschäftigte und Passagiere sind hier von gleichen Sicherheitsthemen betroffen. Gemeinsam können wir unseren Forderungen mehr Nachdruck verleihen", sind sich die Gewerkschafter sicher. Die Aktion soll auch auf die Verkehrsbetriebe in Graz und Linz ausgedehnt werden.
ÖBB-Sprecher Michael Braun bestätigt Gesprächsbereitschaft: "Es ist aber so, dass der Forderungskatalog nicht in ein Vakuum stößt. Wir haben bereits viel gemacht." Answer Lang von den Wiener Linien kündigt Gespräche für nächste Woche an. Die Forderungen der Belegschaften würden beide Unternehmen jedoch Millionen Euro kosten.
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