Schwerpunktkontrollen auf dem Arbeiterstrich
Es ist nicht die beste Lösung – aber es ist die einzige, die bis dato vorgeschlagen wurde, sagte Bezirksvorsteher Georg Papai (SP) am Montag nach dem runden Tisch zum Thema "Arbeiterstrich". Wie berichtet, hat sich ein solcher in Stammersdorf an der Brünner Straße etabliert. Nun einigten sich Finanzpolizei, Exekutive, Gebietskrankenkasse und Magistrat auf ein gemeinsames Vorgehen: Durch 14-tägige Schwerpunktkontrollen sollen jene abgeschreckt werden, die hier Pfuscher engagieren.
Die Finanzpolizei stand bis dato vor dem Problem einer schwierigen Beweisführung. Einen mutmaßlichen Schwarzarbeiter in ein Auto einsteigen zu sehen, reicht für eine Anzeige nicht aus. "Damit wir eine Verwaltungsübertretung nachweisen können, müssten wir die Beschäftiger unerkannt verfolgen und die Schwarzarbeiter auf frischer Tat ertappen", erläutert Wilfried Lehner, Leiter der Finanzpolizei. Dafür fehlen jedoch die personellen Ressourcen.
Strategiewechsel
Darum hat man sich nun auf eine andere Gangart geeinigt. "Es geht nicht darum, die Auftraggeber zu verfolgen und zu observieren, sondern darum, für jedermann sichtbar zu sein", erklärt Papai. "Wenn sich die Beschäftiger gar nicht erst stehen bleiben trauen, machen die Schwarzarbeiter kein Geschäft. Dadurch wird sich das Problem woandershin verlagern."
Dieses gezielte Stören der Geschäftsanbahnung will man durch gemeinsame Kontrollen von Finanzbehörde, Polizei, Krankenkasse und Magistrat erreichen. Wann es so weit ist, wird aus strategischen Gründen noch nicht bekannt gegeben.
"Sehr konstruktiv" fand auch Karl Mareda von der FP den runden Tisch. Die blaue Idee einer Videoüberwachung sei aber kein Thema gewesen.
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