Scharfe Kritik nach Selfies bei tödlichem Rettungseinsatz

Alle drei Verunglückten wurden von Hubschraubern geborgen
Wiener Berufsrettung zeigt sich ebenso wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker erbost über fotografierende Schaulustige.

Der Einsatz eines ÖAMTC-Rettungshubschraubers am Dienstag in Wien-Favoriten sorgt für große Aufregung. Denn während die Wiener Berufsrettung um das Leben eines 55-jährigen Mannes kämpfte, der in seinem geparkten Auto einen - leider tödlichen - Herzinfarkt erlitt, posierten Schaulustige für Selfies und machten Fotos vom Rettungseinsatz, wie die Gratiszeitung Heute berichtete.

Belegt wird das durch das Foto eines Heute-Lesereporters, auf dem deutlich zu sehen ist, wie sich eine Frau mit Kinderwagen vor dem Hubschrauber in Szene setzt und weitere Personen mit ihren Smartphones herumlaufen

Und das alles in nächster Nähe zum Einsatz.

Kritik am Verhalten

In einer ersten Reaktion in der ORF-Sendung Wien heute hat Gesundheitsstadtrat Peter Hacker dieses Verhalten scharf verurteilt. Es handle sich dabei um "negative Erscheinungen von sozialen Medien, wo jeder glaubt, er wird berühmt, wenn er etwas besonders Exklusives filmt". Diese gesellschaftliche Entwicklung müsste "von allen" verpönt werden.

Bei der Wiener Berufsrettung habe man zwar Verständnis, dass die Landung eines Hubschraubers für Aufsehen sorge. Wenn überhaupt fotografiert werde, dann bitte nur mit genügend Abstand zu den Einsatzkräften, heißt es. Und Patienten sollten natürlich unter keinen Umständen abgelichtet werden, appellieren die Einsatzkräfte.

Für Empörung sorgt auch ein Eisverkäufer, der sich laut dem Bericht in der Nähe des Einsatzortes postiert haben soll, um so seinen Umsatz anzukurbeln.

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