Rudolfstiftung: Bezirkschef warnt vor "Aushöhlung"

Janßen (l.) und Hohenberger (3. v. l.) bei der Eröffnung des neuen Zubaus
Schließungsgerüchte verunsichern Ärzte. Dem Bezirk reicht es, er fordert jetzt Aufklärung vom KAV.

Einen geharnischten Brief hat dieser Tage Udo Janßen, Generaldirektor des Krankenanstaltenverbunds (KAV), aus dem 3. Bezirk bekommen. Absender des Schreibens, das dem KURIER vorliegt, ist SPÖ-Bezirksvorsteher Erich Hohenberger. Der Brief wurde auch von seinen Stellvertretern sowie allen Klubchefs unterzeichnet.

Die Bezirkspolitiker begehren endlich Auskunft darüber, was mit der Rudolfstiftung im Rahmen der Spitalsreform passieren soll. "Bis heute" habe es Janßen "nicht der Mühe wert gefunden", den Bezirk über die geplanten Änderungen zu informieren.

"Provinzklinik"

Aufgelistet sind in dem Brief eine Reihe von möglichen Abteilungsschließungen oder -absiedelungen, die zuletzt die Runde machten. Sie würden etwa die Urologie, die HNO-Abteilung, die Onkologie oder die Kinderabteilung betreffen. "Sollten die aufgezählten Punkte wirklich geplant sein, dann wäre dies eine komplette ,Aushöhlung‘ der Rudolfstiftung", warnen die Politiker. "Damit würde man aus einem Vollspital eine ,Provinzklinik‘ machen."

"Die Rudolfstiftung soll abgewrackt werden, die Bettenanzahl von 800 auf 400", sagt auch ein Arzt. Mit fatalen Folgen. Denn in der Gesundheitsregion Mitte Süd würden 880.000 Menschen leben, die dann nur noch das KFJ in Favoriten zur Versorgung hätten. Sogar Gerüchte über einen Abriss des Spitals kursierten zuletzt.

Der KAV dementiert: "Die Rudolfstiftung ist und bleibt eine zentrale Stütze des öffentlichen Spitalssystems in Wien. Gerüchte über die Schließung entbehren jeder Grundlage." Zur möglichen Schließung einzelner Abteilungen äußert man sich allerdings nicht.

"Die Verunsicherung in der Bevölkerung und bei den Mitarbeitern der Rudolfstiftung muss ein Ende haben", sagt ÖVP-Klubchef Georg Keri. Besorgt ist auch der stellvertretende Bezirksvorsteher Werner Grebner (FPÖ): "Das Ende der Rudolfstiftung als Voll-Krankenhaus wäre nicht hinnehmbar."

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