Um die Band Metallica zu hören, brauchte man am Donnerstag in Wien nicht unbedingt eine Eintrittskarte.
Rock in Vienna, heißt das derzeit laufende dreitägige Festival auf der Donauinsel, und der Name war Programm. Bis in die Innenstadt waren Metallica in der Nacht zu hören, auch hoch oben im 18. Bezirk konnte man spät am Abend den Klängen von "Enter Sandman" lauschen.
Für viele eine willkommene Abwechslung, wie viele Postings auf Twitter und Facebook bewiesen. Für die direkten Anrainer auf der Donauplatte allerdings weniger lustig. "Ich habe eine verglaste Loggia, dahinter geschlossene Fenster und habe trotzdem jeden Ton gehört", sagt Anrainerin Heidi Sequenz. Ein einzelnes Konzert würde sie nicht so stören, vielmehr ist es die Anzahl an Veranstaltungen. "Beim Donauinselfest sind alle von uns sowieso nicht in der Wohnung, sondern auf Urlaub." Permanent gebe es neue Veranstaltungen. "Zwei Wochen vor dem Donauinselfest hätten wir das Rockfestival wirklich nicht gebraucht", sagt Sequenz. Auch die Soundchecks bereits am Vormittag tragen wenig zur Freude bei.
Zumindest die Auflagen wurden eingehalten, bestätigt Wolfgang Schieferle, Chef der MA 36 Veranstaltungswesen. Grundsätzlich müsse für jede Großveranstaltung ein schalltechnisches Gutachten erstellt werden – sonst gibt es keine Bewilligung.
Besucher - Rock in Vienna - RIV 2015 - Florian Wie…
"Wir haben maximal 70 Dezibel beim nächstwohnenden Anrainer gemessen. Das ist innerhalb der Vorschrift", sagt Schieferle. "Durch bestimmte Windverhältnisse kann aber die Musik auch weiter getragen werden." Die Beschwerden hätten sich laut Behörden in Grenzen gehalten. "Wir hatten fünf Beschwerden am Abend, und drei heute Vormittag", sagt Schieferle. Kleiner Wermutstropfen: Die Band hielt sich nicht an den Zeitplan. Erst um 23.20 Uhr war Schluss. "Wegen technischer Probleme hat es etwas länger gedauert", bestätigt Schieferle.
Sonniger Samstag
Bis "Rock in Vienna" am späten Samstagabend mit KISS zu Ende geht, dürften noch in etlichen Gärten bzw. auf Balkonen erhöhte Dezibelwerte vorherrschen. Denn es bleibt sommerlich warm. Die Meteorologen von Ubimet prognostizieren für Samstag einen trockenen und sehr freundlichen Tag mit Tageshöchsttemperaturen von 31 Grad Celsius. Am Sonntag wird es schwül und bis zu 32 Grad heiß. Erst im Laufe des Nachmittags ziehen Quellwolken auf, am Abend besteht leichtes Gewitterrisiko.
Wer das Wochenende nicht auf dem "Rock in Vienna"-Festival verbringt, hat in den Wiener Freibädern die Möglichkeit, sich abzukühlen. Im Schafbergbad sind zurzeit das kühlste und das wärmste Becken zu finden: im großen blauen Pool hat das Wasser erst 22 , im kleineren roten 25 Grad. In der Alten Donau dürfte bis Samstag die Wassertemperatur auf 23 Grad ansteigen, während die Neue Donau mit rund 18 Grad eher noch etwas für Hartgesottene ist. Mehr dazu auf kurier.at/wetter/badewetter.
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