Renaturierung: Wien will "zentrale Rolle" bei Umsetzung spielen

Renaturierung: Wien will "zentrale Rolle" bei Umsetzung spielen
Umweltstadtrat Czernohorszky zeigt sich zufrieden mit dem Beschluss der EU-Verordnung.

Wien will bei der Umsetzung von Renaturierungsmaßnahmen eine "zentrale Rolle" spielen. Das hat Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) am Mittwoch in der Fragestunde des Landtags angekündigt. Er zeigte sich zufrieden über den letztendlich erfolgten Beschluss der EU-Verordnung zur Wiederherstellung - und darüber, dass Wien hier eine wichtige Rolle gespielt hat, wie er hervorhob.

Der Stadtrat verwies auf die Initiative von Bürgermeister und Landeshauptmann Michael Ludwig (SPÖ), der sich für die Verordnung ausgesprochen hat - wenn auch nicht sofort. Denn Wien äußerte sich so wie alle anderen Bundesländer zunächst ablehnend. Erst als auf EU-Ebene der Entwurf überarbeitet wurde, gaben Wien und Kärnten ihren Sanctus.

Neue Vision

Wien habe jedoch schon 2022 gesagt, dass die Zielsetzungen der Renaturierungsverordnung zu begrüßen seien, betonte Czernohorszky. Bei der Umsetzung habe man jedoch Schwierigkeiten gesehen, die man adressiert habe - wobei die Punkte letztendlich eingearbeitet worden seien. Schließlich habe es eine neue Version gegeben. "Zu der hat Wien gesagt, es ist richtig, es ist wichtig, es ist machbar."

Wien habe letztendlich eine wichtige Rolle für die Zustimmung durch Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) gespielt. "Ich freue mich darüber", stellte der Stadtrat klar. Auch in der neuen Stellungnahme Wiens sei jedoch darauf hingewiesen worden, dass man ein klares Bekenntnis vom Bund verlange, für eine ausreichende Finanzierung zu sorgen.

Maßnahmen seien aber sehr kostenintensiv

"Jede einzelne Maßnahme, die zu setzen ist, kostet Geld", gab der Ressortchef zu bedenken. Die Wiedervernässung von Mooren werde etwa sehr kostenintensiv sein. Besitzer von Liegenschaften dürften nicht alleingelassen werden, verlangte er. Auch die Ernährungs- bzw. Versorgungssicherheit dürfe nicht gefährdet werden.

Die Stadt setze sich schon lange für Biodiversität ein, versicherte er. Wien verfüge weltweit über die höchste Lebensqualtät. "Es ist unsere Aufgabe, diese Lebensqualität zu erhalten." Er erwähnte etwa das - wie er hervorhob auch gesetzlich verankerte - Arten - und Lebensraumprogramm. 50 Prozent der Fläche Wiens sei Grünraum. Der Wienerwald allein kühle die Stadt um sieben Grad ab, führte Czernohorszky aus.

Liesingbach und Breitenlee

Renaturierung finde auch jetzt schon statt, erläuterte der Stadtrat. Er verwies etwa auf den Liesingbach, dessen Pflasterung aufgebrochen werde. Das erst kürzlich präsentierte Großvorhaben am Gelände des brachliegenden Bahnhofs in Breitenlee wurde ebenfalls hervorgehoben. Dort entstehe bis 2030 ein Natura-2000-Gebiet. Finanziert werde dies unter anderem mit Förderungen der EU, berichtete der Stadtrat.

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