Bildungsförderung stieg 2023 in Wien auf neuen Rekordwert

Bildungsförderung stieg 2023 in Wien auf neuen Rekordwert
Kundschaft und auch Förderungen stiegen beim waff auf einen Rekordwert. Gefördert werden vor allem Frauen sowie Migrantinnen und Migranten.

Wachsende Bevölkerung, Fachkräftemangel und steigende Arbeitslosigkeit: Am Wiener Arbeitsmarkt treffen derzeit mehrere Entwicklungen aufeinander. 

Gleichzeitig haben 2023 so viele Wienerinnen und Wiener wie noch nie eine Weiterbildung beim waff (Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds) in Anspruch genommen, insgesamt über 13.000 Personen – ein Plus von 18 Prozent im Vergleich zu 2022 und damit ein neuer Rekord. 

Mit einem Budget von 17,7 Millionen Euro ist auch die Fördersumme gestiegen (2022: 12,2 Mio.). Erwartet wird, dass sich der Weiterbildungstrend heuer vorsetzt, wie Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) gestern erklärte.

„Die Beschäftigten investieren viel Zeit und Energie in ihre Aus- und Weiterbildung und in das Ziel, im Beruf voranzukommen. Sie sind ein Geschenk für die Wiener Wirtschaft. Gleichzeitig zeigt der Förderrekord aber auch einen gestiegenen Wunsch, die aktuelle Berufssituation verbessern und mit neuen Qualifikationen durchstarten zu wollen.“ Zur Verfügung stehen in diesem Jahr daher 18,4 Millionen Euro.

Gestiegene Arbeitslosigkeit

Die Förderungen sollen auch der Arbeitslosigkeit entgegenwirken, da mehr als die Hälfte der Betroffenen nur über einen Pflichtschulabschluss verfügt.

Im Februar waren in Wien rund 160.000 Personen arbeitslos gemeldet oder in Schulungen – ein Plus von 10.000 Personen im Vergleich zu Februar 2023. Die Zahl der Beschäftigten stieg um 7.000 auf insgesamt 910.000 Beschäftigte.

Um den Lehrabschluss nachzuholen, sind Förderungen von bis zu 5.000 Euro möglich. Grundsätzlich ist für alle Beschäftigte eine Basisförderung in Höhe von 300 Euro für berufsbezogene Aus- und Weiterbildung möglich.

Breites Angebot für Frauen und Migranten

Einen besonderen Fokus legt der waff auch auf die Förderung von Frauen, die zwei Drittel der Kundschaft ausmachen. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienen in Wien rund 10,8 Prozent weniger Einkommen als Männer (Österreich: 16,6 Prozent)

Rund 55 Prozent der waff-Kundschaft hat Migrationshintergrund, deren mitgebrachte Bildungsabschlüsse in Österreich oft nicht anerkannt werden. Auch Deutschkurse sind für viele der erste Schritt auf dem Weg zu einem besseren Job.

In Wien werden jährlich rund 490.000 Dienstverhältnisse neu begründet. Das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO rechnet von 2021 bis 2028 mit 65.100 zusätzlichen Beschäftigungsverhältnissen.

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