Was man bei "Sauwetter" in Wien unternehmen kann

Regenwetter
Von einem Tag als James Bond bis hin zu einem Spaziergang zwischen Totenschädeln - Wien ist abwechslungsreich.

Zusammenfassung

  • Wien bietet bei Schlechtwetter abwechslungsreiche Indoor-Aktivitäten wie Brauereiführungen, Sektkeller-Touren und Museumsbesuche.
  • Abenteuerlustige können sich im Casino wie James Bond fühlen oder Wiens morbiden Charme in Katakomben und Gruften entdecken.
  • Sportliche und spannende Alternativen sind Escape Rooms, Kletterhallen, Hallenbäder oder Rage Rooms zum Frustabbau.

Von Johanna Worel

Wenn der Sommer in Wien verregnet, kühl und grau ist, versammeln sich Hunderte von Touristen wie Sardinen in den Museen. Monet bis Picasso in der Albertina oder Dinosaurierknochen im naturhistorischen Museum zu bewundern, wird schwer. Im Haus des Meeres wird man von Selfie-Sticks erschlagen und auch das Einkaufserlebnis gleicht mehr Karawanen-Umzug oder einem Ellbogen-Boxkampf um die Kabinen als einer vernünftigen Alternative zum Freibad. 


Was also kann man in Wien tun, wenn das Wetter alles andere als Sommer, Sonne, Sonnenschein ruft? Der KURIER hat sich auf die Suche begeben, abwechslungsreiche, besondere und vor allem trockene Aktivitäten zu finden. 

Das Wetter schön trinken


Wenn es draußen  „waschelnass“ ist, kann es drinnen zum Beispiel feuchtfröhlich zugehen. Etwa mit einem kühlen 16er-Blech frisch abgezapft in der Ottakringer Brauerei. Neben den regulären Brauereiführungen und Beer-Verkostungen finden dort aber auch den ganzen Sommer die unterschiedlichsten Events, wie das Ottakringer Bierfest oder die „Vinyl & Music Summer Nights“, statt.  


Soll es etwas nobler, schicker oder feiner sein, bietet der Sekthersteller Schlumberger exklusive Führungen durch seine Kellerwelten an.


Hält das Schlechtwetter bis kommende Woche an, lohnt sich ein Besuch ins Alt Wiener Schnapsmuseum möglich. Dort lernen Interessierte, wie genau die Birne ins Stamperl gelangt, und dürfen anschließend sogar den ein oder anderen  Kurzen kosten. 

007 vs. der liebe Augustin

Ein Tag leben wie der berühmte Agent Bond, James Bond.  Einen Tag im legendären Stil. Im eleganten Smoking oder im bodenlangen Abendkleid gekleidet, geschützt vor Wind und Wetter im Casino den Martini „geschüttelt, nicht gerührt“ genießen. 


Zwischen Roulette, Blackjack und Poker wird das Glück herausgefordert. Das Casino Wien im Palais Esterházy auf der Kärntner Straße bietet dazu ein edles Restaurant, in dem man den Abend stilvoll  mit Champagner, Austern und Kaviar ausklingen lassen kann – ganz so, wie es sich für einen Tag à la James Bond oder Bond-Girl gehört.

Ganz im Gegensatz zum luxuriösen Leben als Agent kann man auch einen Tag in die Rolle des lieben Augustins schlüpfen. Bei einer Führung durch die düsteren kühlen Katakomben unter dem Stephansdom sowie der Peterskirche oder bei einem Besuch in der kaiserlichen Kapuzinergruft kann man die Stadt und ihre Geschichte von unten kennenlernen und erleben. 


Zu sehen gibt es übereinandergestapelte Totenschädel, kaiserliche Organe in verzierten Urnen, Knochen von Pest–Opfern und historische  Leiche in extravaganten Särgen. Drei Orte, an denen man einen Blick auf Wiens morbiden Charme werfen kann. 

Rätsel lösen


Das Mysteriöse, das Geheimnisvolle, das Verborgene kann man auch auf eigene Faust bei einem Besuch in einem von Wiens zahlreichen Escape Rooms, etwa dem  „Scavenger Escape“ oder „No Way Out“, erkunden. 

Die Themen der Räume reichen von den versteckten Schätzen der Habsburger und ungelösten Mordfällen bis hin nach Hogwarts in die Welt von Harry Potter oder nach Italien, wo es den Da Vinci Code zu lösen gilt.

Sport als Zeitvertreib

Auch sportliche Aktivitäten bietet Wien im Übermaß an. Sei es ein nervenaufreibendes Lasertag-Turnier in einem dunkeln Raum mit bunten LED-Lichtern im Lasermaxx  oder eine Schwarzlicht- Minigolf Meisterschaft in der Blacklite Arena.

 
Legt man Wert darauf, seine Muskeln etwas mehr zu beanspruchen, bieten sich Kletterhallen wie die Kletterhalle Wien oder das ÖTK Kletterzentrum an, um überschüssige Energie loszuwerden.  


Weniger trocken, aber doch überdacht sind die Hallenbäder Wiens. Im Jörgerbad oder in der Stadthalle kann man entspannt seine Bahnen schwimmen. Das Döblinger Bad bietet neben dem Sport- auch ein (Klein-)Kinderbecken an. Das Apostelbad, das Penzinger Bad oder das Einsiedlerbad bieten auch einen Sauna-Bereich zur Entspannung.  

Alles raus lassen


Der Wut auf das  „Sauwetter“ kann  in sogenannten „Rage Rooms“ - Wuträumen freier Lauf gelassen werden.  In der Wild Base oder im Wutstock kann man mit Vorschlaghammer, Äxten und Baseballschlägern alles zerstören, auf das in der Regel sorgfältig aufgepasst wird: Porzellan, Fernseher, Autos.
 

Das schlechte Wetter hat also vielleicht auch seine guten Seiten – nach Regen kommt bekanntlich wieder Sonnenschein.  

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