Rechtsextremer bei ÖBB Sicherheitsdienst

Rechtsextremer bei ÖBB Sicherheitsdienst
"Mungo"-Mitarbeiter soll Teil einer rechtsextremen Gruppierung sein, er wurde von den ÖBB vorerst dienstfrei gestellt.

Dass rechtsextreme Kader versuchen, im Sicherheitsgewerbe Fuß zu fassen, darüber berichtete der KURIER in den vergangenen Monaten mehrfach. Einer der Rechtsextremen schaffte es sogar in die die Sicherheitsmannschaft des Parlaments und wurde ausgerechnet beim teilweise hochgeheimen BVT-Untersuchungsausschuss eingesetzt.

Nun dürfte es auch die ÖBB treffen. Recherchen der Wiener Antifa zufolge soll ein Mitglied der rechtsextremen Hooligan-Gruppierung "Unsterblich" seit mehreren Monaten am Bahnhof in Wien-Meidling Dienst versehen. Entsprechende Beweisfotos wurden angefertigt, der Mann ist an einer sehr auffälligen Tätowierung zu erkennen. Er dürfte bei der Sicherheitstruppe sein, die intern „Mungos" genannt wird.

ÖBB prüfen die Hintergründe

ÖBB-Sprecher Daniel Pinka erklärte gegenüber dem KURIER, dass der Fall derzeit geprüft wird. Bis zur Klärung der Umstände wird der Mann nicht mehr weiter beschäftigt, dem Vernehmen nach soll er von einer Leasingsfirma stammen. Unter seinem Foto, das derzeit auf Facebook die Runde macht, schrieb das Social Media Team der ÖBB, dass man darum ersuche, dass Fotos von Mitarbeitern nicht geteilt werden. Der Betroffene ist jedenfalls erkennbar und wird darin mit vollen Namen genannt. Am Abend betonten die ÖBB, dass der Mann für Kundeninformation und nicht direkt für Sicherheit im Einsatz sei.

Die Gruppierung "Unsterblich" ist aus einem Austria-Fanclub entstanden. Mehrere Mitglieder waren bereits bei Gewalttaten dabei, so wurden Afrikaner verprügelt oder das Ernst-Kirchweger-Haus (EKH) in Favoriten gestürmt. Wegen Unsterblich-Flaggen, die an nationalsozialistische Vorbilder anknüpfen, wurde der Fanclub aus dem Austria-Stadion verbannt.

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