Rechte WhatsApp-Gruppe an Uni: Staatsanwaltschaft eingeschaltet

Anhebung des Uni-Budgets um 2,1 Mrd. Euro gefordert
ÖH Uni Wien ortet "strukturelles Problem". Eine Sachverhaltsdarstellung wurde eingebracht.

An der Uni Wien soll eine Gruppe von Physik-Studenten ihre Zeit mit Witzen über den Holocaust, Vergewaltigung und behinderte Menschen vertrieben haben. Laut dem Vorstand der ÖH Wien machten andere Studenten auf die Gruppe aufmerksam.

Wer die über 80 Mitglieder der Gruppe sind, ist bisher unklar. Laut ÖH kenne man keine Namen. Am Freitag hat die HochschülerInnenschaft (ÖH) der Uni Wien deshalb bei der Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung eingebracht. Am Montag hat auch das Uni-Rektorat Anzeige erstattet.

Zissi Fritsche (Grüne und Alternative StudentInnen/GRAS) ortet an der Uni Wien ein „strukturelles Problem“ und fordert von dieser Maßnahmen, um die Verbreitung solcher Ideologien künftig zu verhindern. So sollten etwa Lehrende vor den Vorlesungen betonen, dass die Uni ein diskriminierungsfreier Raum ist.

In der ÖH Uni Wien fühlt man sich an den Skandal rund um Funktionäre der VP-nahen AktionsGemeinschaft (AG) am Juridicum vor zwei Jahren erinnert, wo in geheimen Chatgruppen antisemitische und menschenverachtende Witze ausgetauscht worden waren. Die Staatsanwaltschaft hat damals schlussendlich auf eine Anklage verzichtet.

Vorfall vor einem Monat

„Die Universität Wien ist ein Ort demokratischer Grundwerte, an dem Rassismus, Sexismus und Diskriminierung jeder Art keinen Platz hat“, heißt es aus dem Rektorat der Universität zum aktuellen Fall. Alle Angehörigen der Uni seien dementsprechend dazu aufgefordert, „für demokratische Grundwerte unserer freien und offenen Gesellschaft einzutreten und zum respektvollen Miteinander beizutragen“.

Nach der Aufregung um einen Studenten, der vor etwa einem Monat mit einer Waffe Physik-Vorlesungen besucht hat und zuvor in Sozialen Netzwerken Gewaltfantasien geäußert haben soll, sei der Dekan der Physik-Fakultät bereits seit Wochen aktiv und vermittle etwa gezielt bei Besuchen von Erstsemestrigen-Lehrveranstaltungen, welche Werte an der Uni Wien einen Platz haben und welche nicht.

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