Raubprozess gegen vergewaltigten 14-Jährigen

Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Der Jugendliche wurde von Mithäftlingen vergewaltigt. Verhandlung auf unbestimmte Zeit vertagt.

Der Prozess wegen Raubes gegen jenen Burschen, der mit 14 Jahren im Gefängnis vergewaltigt worden ist, ist auf unbestimmte Zeit vertagt worden. Gutachterin Gabriele Wörgötter soll den mittlerweile 15-Jährigen begutachten, ob dieser überhaupt verhandlungsfähig ist.

Dem Burschen, der mit seiner Mutter vor Gericht erschien, ging es laut seiner Anwältin Sonja Scheed in der Verhandlung immer schlechter. Daraufhin wurde von Richterin Daniela Zwangsleitner die Verhandlung zur Einholung des Gutachtens vertagt.

Die Kinder- und Jugendpsychiaterin Wörgötter, die der Verhandlung beiwohnte, hat den Burschen schon einmal in Augenschein genommen, nachdem von der Jugendgerichtshilfe eine verminderte Reife des Beschuldigten festgestellt wurde. Aufgrund ihres Gutachtens wurde der damals 14-Jährige enthaftet. Trotz der Einschätzung Wörgötters hielt die Staatsanwaltschaft an der Anklage wegen versuchten Raubes fest.

Der Fall hatte im vergangenen Sommer für heftige Diskussionen um den Jugendstrafvollzug gesorgt und der damaligen Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) herbe Kritik eingetragen. Sie richtete dem 14-Jährigen in einer ersten Reaktion auf die erlittene Misshandlung aus, der Strafvollzug wäre "kein Paradies" und schloss eine Entschädigungsmöglichkeit für den Burschen aus. Erst Tage später ruderte Karl zurück und setzte eine Task Force ein, die Verbesserungen im Jugendstrafvollzug in die Wege leitete.

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