Radfahrer gegen EU-Kommissar Hahn: "Du kriegst jetzt eine Watschn"

Riess und Hahn nach der EU-Wahl im Mai. Der Spaziergang am Dienstag war weniger friedlich.
Johannes Hahn war mit Lebensgefährtin Susanne Riess am Stephansplatz spazieren, als ein Radfahrer ihn angerempelt und beschimpft haben soll.

Vorab zur Beruhigung: Verletzt wurde niemand - allenfalls gegenseitige Gefühle. 

Am Dienstag gegen Mittag war EU-Kommissar Johannes Hahn mit seiner Lebensgefährtin Susanne Riess in Wien am Stephansplatz spazieren. In der Fußgängerzone, direkt beim Dom - das Paar wähnte sich also in Sicherheit.

"Durch die Menge ist dann plötzlich ein Radfahrer gerast", erzählt der EU-Kommissar. Sicher mit 50 km/h, so seine Schätzung.

Der Radler habe Hahn angerempelt, was dieser mit einem "Das geht doch nicht" quittiert haben soll. "Sie dürfen hier gar nicht fahren".

Er habe nur auf das rücksichtslose Verhalten des Radfahrers hinweisen wollen, sagt Hahn. Der KURIER erfuhr von Passanten über den Vorfall in der Wiener Innenstadt.

"Kriegst eine Watschn!"

In der Version der Augenzeugen klingt Hahn aber nicht so friedvoll - es soll auf beiden Seiten wüst geschimpft und gerempelt worden sein. Riess soll dann sogar eingegriffen haben.

Die Wüstenrot-Chefin erzählt den Vorfall so: Der Radler sei, nachdem er ihren Lebensgefährten angerempelt hatte und weitergefahren war, umgedreht und mit den Worten "Du kriegst jetzt eine Watschn von mir" auf ihn losgegangen.

Hahn sagt, er habe den Angriff "mit einer Handbewegung abgewehrt, um sich zu schützen". Der Radfahrer sei "völlig ausgerastet".

Tatsächlich, so Riess, habe sie dann deeskalierend eingegriffen: "Ich habe zu ihm gesagt, komm, gehen wir weiter, das hat doch keinen Sinn." Das ganze habe keine zwei Minuten gedauert. Dass der Vorfall jetzt einem Medium - dem KURIER - gesteckt wurde, ist für sie nur ein Manöver, um ihren Lebensgefährten anzupatzen.

Hahn ist derzeit im Gespräch, weil er eine dritte Amtszeit als EU-Kommissar antreten könnte. Auf den EU-Kommissar müssen sich ÖVP, SPÖ und FPÖ einigen.

FPÖ-Chef Norbert Hofer deutete am Dienstag im ORF-Report an, dass er sich das vorstellen könne. Die ÖVP könnte aber auch den langjährigen Delegationsleiter Othmar Karas unterstützen. Sollten die Agenden Österreichs - Nachbarschaftspolitik und EU-Erweiterung - bleiben, hat Hahn als amtierender EU-Kommissar aber die besseren Chancen.

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