Prozess: Der geplatzte Traum vom eigenen Staat

Prozess: Der geplatzte Traum vom eigenen Staat
Sie wollten über andere richten, stellten Haftbefehle aus und forderten Diplomatenpässe. Jetzt saßen die Staatsverweigerer selbst auf der Anklagebank.

Die drei angeklagten Männer, die am Mittwoch im großen Schwurgerichtssaal im Wiener Landesgericht für Strafsachen Platz nehmen, wirken wie ein bunt zusammen gewürfelter Haufen. Ein Mittvierziger im grauen Anzug mit Krawatte, der auch als Staubsauger-Vertreter durchgehen würde. Daneben ein Kampfsport-Trainer mit geflochtenem Haar. Und schließlich der gebürtige Kärntner im Ruderleiberl und mit einer Österreich-Maske.

Selbstjustiz

Ein krasser Widerspruch – denn auf der Anklagebank sitzen die Männer, weil ihnen Mitgliedschaft in einer staatsfeindlichen Verbindung vorgeworfen wird. Oder anders: In ihrer Welt werden der Staat Österreich und seine Behörden gar nicht erst anerkannt.

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